3×3 Championship Trophy 2021 in Berlin – wir waren vor Ort! (Teil 2)
Im ersten Teil unseres Berichts von „die Finals 2021 Berlin |Rhein-Ruhr“ standen die U18 Herren und die Damen-Finals im Vordergrund. Nun widmen wir uns der zweiten Hälfte der Veranstaltung, einschließlich des großen Finales der Kategorie U18 Damen.
Um die Mittagsstunden war es für kurze Zeit still um die drei Basketballplätze des 3×3 Geländes geworden. Viele Zuschauer hatten sich in den Schatten der umstehenden Bäume geflüchtet, um der größten Mittagshitze zu entgehen. Die Sportlerinnen und Sportler aus den Kategorien Damen und U18 Herren hatten schließlich nach der Siegerehrung das Feld für die nächsten Wettstreitenden in den Sparten Herren und U18 weiblich geräumt.
Nun, um 14 Uhr, kommt allerdings wieder Leben auf dem Center Court auf und das zu Coronazeiten leider nur spärlich besetzte Publikum strömt zurück an den Rand der Bande. Die ganze Aufregung ist keineswegs grundlos, denn es nähert sich der Anfang einer der spannendsten Partien des Tages: Die beiden Herren-Teams Bielefeld und Köln stehen sich gegenüber.
Bastian Landgraf jubelt verletzt für Pokal-Favorit Bielefeld
Erstere Mannschaft hätte eigentlich um eines der beiden Gesichter der Veranstaltung, Bastian Landgraf, formiert sein sollen, welcher jedoch aufgrund einer Kapselverletzung ausfällt. Treu fiebert und leidet dieser am Spielfeldrand allerdings den gesamten Nachmittag mit seinen Leuten auf dem Feld mit.
Trotz seines Fernbleibens gilt die Mannschaft aus Bielefeld als einer der großen Favoriten auf die Trophäe, welche es allerdings erst am darauffolgenden Tag zu gewinnen gilt. Zunächst müssen sich die Teams durch drei nervenzehrende Qualifikationsrunden boxen.
Als es endlich losgeht, erwischt keines der beiden Teams einen guten Start. Die ersten beiden Minuten sind geprägt von einem wilden Durcheinander unter dem Court, ohne dass sich einer der Kontrahenten deutlich durchzusetzen wüsste. Doch diese anfängliche Unruhe vergeht schnell unter den Profis und bei noch acht verbleibenden Minuten auf der Spieluhr haben beide Teams schließlich in den Groove gefunden, sodass sich eine mitreißende Partie entspinnt.
Hart umkämpftes Duell zwischen Frankfurt und Berlin in der Kategorie U18 weiblich
Die Aufmerksamkeit der Zuschauer ist jedoch gespalten, denn auch auf Court 1 nebenan geht es parallel zwischen den Spielerinnen der Kategorie U18 weiblich aus Frankfurt und Berlin heiß her. Um beide Plätze haben sich Gäste und andere Spieler und Spielerinnen formiert, um ihren eigentlichen Gegnerinnen zuzujubeln. Die Umstehenden fachsimpeln angeregt untereinander und es wird immer wieder deutlich, wie viel Fairness in der Community dieser jungen Sportart herrscht.
Schließlich können sich wie erwartet die Bielefelder Herren (18:15), sowie auch die Frankfurter Damen (22:0) über einen Sieg freuen.
Der gesamte Nachmittag ist bis in die späten Abendstunden hinein nun geprägt von einem mitreißenden Battle nach dem anderen. Ein Highlight jagt das nächste und als Zuschauer und Basketball-Fan kann man sich gar nicht sattsehen an dieser energiegeladenen Sportart.
„Post Malone“ und „The Future“ sorgen für Lacher im Publikum
Zu der guten Stimmung trägt auf dem Center Court vor allem auch der Kommentator bei, welcher mit viel Humor und dem ein oder anderen Seitenhieb die gerade zu beobachtenden Spielzüge erläutert.
Auch die Spitznamen, welche er einigen der Spieler aufgrund ihrer Frisur, Tattoos oder Spielweise verleiht, sorgen sowohl unter den Ersatzspielern auf den Bänken, als auch unter den Zuschauern für einige herzliche Lacher. Sein scheinbar unerschöpflicher Ideenreichtum reicht so beispielsweise von „Fresh Prince“ über „Post Malone“ bis hin zu „The Future“.
Sorge um Spielerinnen der U18 weiblich
Mitgefühl und Sorge mischen sich dafür unter die Zusehenden der U18 weiblich Begegnung zwischen Team Hessen und Team Saarland. Nachdem es bei 8:04 Minuten auf der Spieluhr nämlich noch unentschieden steht, knickt auf einmal eine der toughen jungen Athletinnen um. Nach einiger Zeit kann sie sich glücklicherweise zwar wieder hinkend erheben, doch es ist klar, dass nun die verbleibenden drei Spielerinnen die Partie ohne ihre einzige Ersatzfrau bestreiten müssen. Die übrigen Teammitglieder schlagen sich wacker, doch kurz darauf folgt sogleich der nächste Schreckmoment, als auch noch eine zweite Spielerin des bereits dezimierten Teams zu Boden geht.
Sanitäter eilen herbei und Gegnerinnen und Mitspielerinnen gleichermaßen sorgen sich aufopferungsvoll um die verletzte Basketballerin. Der tosende Applaus, der jeder verletzten Spielerin und jedem verletzten Spieler an diesem Tag zuteil wird und welcher unter den anwesenden Gästen noch einmal mehr die Hochachtung vor der 3×3 Community verstärkt, geleitet das geschlagene Team vom Platz.
Vorzeitig endet die Partie 7:5 für das Saarland, das Team soll sich am späteren Abend gegen Sachsen (14:12) sogar noch auf Platz Drei des Siegertreppchens spielen. Die Mannschaft aus Hessen muss sich dagegen nach einer weiteren Niederlage gegen Hamburg (0:2) am späteren Nachmittag schließlich geschlagen geben.
Bielefeld setzt sich in den Qualifikationsrunden durch
Umso erfolgreicher sind dagegen die Bielefelder Herren, welche sich unter begeisterten Zurufen der Umstehenden auch in ihren nächsten beiden Partien gegen Team Berlin #2 21:17 und schließlich auch deutlich mit 21:8 gegen Braunschweig durchzusetzen wissen. Am späten Nachmittag lässt sich so bereits erahnen, wieviel Erfolg sie in den Finalspielen des Folgetages gegen Heidelberg und Freiburg (jeweils 21:19) haben würden, bevor sie am Sonntagmittag allerdings 19:21 im Finale gegen Düsseldorf scheitern sollten.
Mittlerweile ist es Abend geworden und nach dem heißen Sommertag freuen sich sowohl Spieler, als auch Zuschauer über die erste kühle Brise. Nicht so kühl sind übrigens auch die Gemüter der kampflustigen U18 weiblich Spielerinnen: Während für die Herren nämlich der Wettkampf nach den bestrittenen Qualifikationspartien für diesen Tag zunächst beendet ist, geht es für die Nachwuchsspielerinnen noch an diesem Abend um den Pokal.
Konstanz gewinnt das Duell um die 3×3 Championship Trophy 2021
Im Finale begegnen sich die Frankfurter Damen, welche sich zuvor gegen Berlin (22:0), Bayern (19:12), Hamburg (21:6) und Sachsen (18:15) durchgesetzt hatten und das Team aus Konstanz. Zweitere hatten zuvor Sachsen-Anhalt (16:3), Niedersachsen #1 (18:4), Niedersachsen #2 (22:9) und Saarland (16:11) im Duell zu besiegen gewusst. Das erste Mal an diesem Tag dürfen so nun auch die jüngeren Spielerinnen auf den von Leuchtbannern umstellten, und mit Stadionlicht beleuchteten Center Court wechseln.
Zu Beginn ist die Partie relativ ausgeglichen, nach den ersten Spielzügen und noch 7:30 Minuten auf der Spieluhr steht es unentschieden 4:4. Immer öfter werden nach den ersten Minuten allerdings die Konstanzerin Frieda Mizzi Bühner, sowie Hilke Feldrappe von den Frankfurterinnen zu den Hauptakteurinnen auf dem Feld.
Von diesen beiden angeführt, liefern sich die Teams ein spannendes Battle, bis schließlich ein Freiwurf den 21:14 Sieg für die Mannschaft aus Konstanz besiegelt. Unter lautem Applaus überreicht DBB Sportdirektor Felix Leuer den Basketballerinnen den goldenen 3×3 Pokal.
Fotos: BWA/Ulf Duda