Basketball mit Kindern #6: Verteidigen (gegen Nicht-Ballbesitzer)
Da durch die vorangegangenen Artikel die Grundtechniken des Offensivspiels bereits hinreichend illustriert wurden, gibt dieser Beitrag eine Anleitung für erfolgreiche Verteidigung. Auch Nachwuchsspieler erlernen Mithilfe dieser Erläuterung die Grundtechniken spielend leicht. Es soll nun erst einmal darum gehen, einen Spieler, der nicht im Ballbesitz ist, zu verteidigen.
Zunächst sollte ein Coach seinen Schützlingen deutlich machen, dass nicht nur die Verteidigung des Angreifers im Ballbesitz von Bedeutung ist. Das ist schon allein deshalb wichtig, weil gerade die kleinen Basketballfans sonst dazu neigen, sich in einem Pulk um ihren Mitspieler im Angriff zu scharen.
Wird dieser auf seinem Weg zum Korb aufgehalten, kann er den Ball aber einfach zu einem seiner Teammitglieder spielen. Daher ist es wichtig, jeden Gegenspieler als gleichermaßen „gefährlich“ einzustufen. (Übergeordnet gilt auf dem Spielfeld natürlich weiterhin die Regel: Hat man als Verteidiger die Wahl zwischen einem Angreifer mit oder ohne Ball, sollte man sich für Ersteren entscheiden).
Gute Defense Step by Step
Im Folgenden ist es ratsam, wie immer zuerst die Grundschritte zu erläutern: Das Kind, welches sich in der Defensive befindet, sollte sich immer im Passweg zwischen dem von ihm zu verteidigenden Gegenspieler und dessen Teamkollegen im Ballbesitz positionieren.
Eine Hand sollte dabei auch immer in den besagten Passweg ausgestreckt werden – sozusagen, um etwaige Wurfversuche des Ballbesitzers zum zugehörigen Kontrahenten zu verhindern. Die andere Hand tastet dabei vorsichtig nach dem gegnerischen Spieler, den es abzuschirmen gilt. Der Coach sollte seine Schüler allerdings ermahnen, ihre Gegenspieler dabei nicht festzuhalten.
Den Überblick wahren
Offensichtlich ist die wichtigste Lektion für die Nachwuchstalente, in dieser doch oftmals hektischen Situation den Überblick zu behalten. Sowohl der eigene Gegenspieler, als auch der Angreifer im Ballbesitz müssen gleichermaßen beobachtet werden.
Als kleines Lernspiel dient zu diesem Zweck „Glucke und Geier“. Auch an dieser Stelle sei noch einmal „Spiele mit dem roten Ball“ der Jugendabteilung des Deutschen Basketballbundes wärmstens empfohlen. Dort ist dieses Spiel auch noch einmal nachzulesen.
„Glucke und Geier“
Im Prinzip funktioniert es folgendermaßen: Mehrere Kinder fassen sich gegenseitig an der Hüfte oder den Schultern, wobei der Kopf der Schlange die „Glucke“, der Rest die „Küken“ spielt. Ein weiterer Schüler übernimmt die Rolle des „Geiers“, der versucht, das hinterste Küken abzuschlagen. Die Glucke muss versuchen, dies zu verhindern, indem sie sich immer zwischen den Angreifer und ihre Küken stellt. Letztere können ihr helfen, indem sie Anweisungen zurufen.
Das Spiel fördert so nicht nur das Verständnis des oben beschriebenen Prinzips zu verteidigen, indem der Angriffsweg geschlossen wird, sondern auch Kommunikation und ein gutes Miteinander. Erlernt ein Kind diese simplen Schritte, steht einer großartigen Karriere als Verteidiger nichts mehr entgegen.