Basketballrekorde, die von Frauen gehalten werden
Heute ist Weltfrauentag. Anstatt euch heute jedoch anklagend darauf hinzuweisen, dass NBA-Spieler im Schnitt 5,3 Millionen US-Dollar verdienen und damit 41 Mal so viel wie WNBA-Spielerinnen mit einem Durchschnittsgehalt von 130.000 US-Dollar (Daten aus der Saison 2021/22), möchte ich mich lieber darauf konzentrieren, was Frauen diesem Sport alles Großartiges eingebracht haben.
Einige Rekorde werden in der Basketballwelt nämlich von Frauen, oder sollte man besser sagen, herausragenden Athletinnen gehalten.
Die erfolgreichsten Olympionikinnen
Da wäre beispielsweise der Fakt, dass der Basketballspieler mit den meisten Olympiamedaillen nicht etwa ein Mann ist, sondern eine Frau: Teresa Edwards. In den Jahren 1984, 1988, 1992, 1996 und 2000 nahm diese an den olympischen Spielen Teil und schloss mit einer Medaille ab. Einmal ging sie mit Bronze nach Hause, stolze vier Mal sicherte sie sich olympisches Gold.
Das ist einmal mehr, als der männliche Basketballspieler mit den meisten Olympia-Medaillen, Carmelo Anthony. Dieser wird aufgrund seiner drei Goldmedaillen und einer Bronzeauszeichnung zwar oft als der bei Olympia erfolgreichste Basketballspieler gehandelt, dem ist aber gar nicht so. Tatsächlich gibt es mit Sue Bird, Tamika Catchings, Lisa Leslie und Diana Taurasi gleich noch vier weitere Spielerinnen, die bereits vier olympische Goldmedaillen auf ihrem Trophäenboard haben.
Basketballerinnen sind 3% treffsicherer von der Dreipunktelinie
Ich bin mir sicher, jeder von euch hat dieses Jahr die Threepoint Challenge zwischen Steph Curry und Sabrina Ionescu mitverfolgt, alias das erste Aufeinandertreffen zwischen einem NBA- und einer WNBA-Spielerin in einem All-Star Game. Auch wenn Steph am Ende als der verdiente Sieger nach Hause gegangen ist, fällt mir auch in diesem Zusammenhang ein interessanter Fakt ein: Frauen treffen 3% besser von der Dreierlinie, als ihre männlichen Sportlerkollegen. Dies wurde durch eine 30-jährige Studie von SBS Sport über den amerikanischen College-Basketball herausgefunden werden.
Basketballerinnen machen mehr Punkte im College-Sport
Okay, ich gebe zu, dieser nächste Punkt ist ein etwas offensichtlicher Fakt, schließlich hat wohl jeder den kürzlichen Rekordbruch von Caitlin Clark mitbekommen. Für alle, die unter einem Stein gelebt haben, hier aber noch einmal die Kurzfassung: Caitlin Clark, der Superstar der Iowa Hawkeyes, wurde durch einen Sieg über die Ohio State Buckeyes am vergangenen Sonntag zur besten Scorerin in der Division I der NCAA – egal ob männlich oder weiblich – und überholte damit den Hall of Famer „Pistol“ Pete Maravich, nachdem sie im Februar bereits den Rekord für die meisten Punkte in der Frauenliga gebrochen hatte. Insgesamt steht die 22-Jährige nun bei 3.685 Punkten.
Basketballerinnen spielen gegen die bessere Konkurrenz
Zum Schluss will ich euch überdies noch diesen tollen Artikel über den Unterschied in der Competition im Frauen- vs. im Männerbasketball ans Herz legen. Wer heute noch glaubt, weibliche Athletinnen wären weniger talentiert, dem wird dieser Beitrag die Augen öffnen.
Wir müssen weibliche Athletinnen für ihre Rekorde feiern
Jetzt könnt ihr euch am Ende dieses Artikels gerne fragen, was ich euch mit diesem Beitrag sagen möchte? Etwa, dass Frauen besser sind als Männer? Ich höre schon die ersten unserer Leser entsetzt nach Luft schnappen. Nein, das möchte ich natürlich nicht mit diesem Beitrag zum Ausdruck bringen, denn im Feminismus geht es um Gleichberechtigung beider Geschlechter – hier noch einmal ganz deutlich, für alle, die das immer noch nicht begriffen haben.
Allerdings finde ich, dass Caitlin Clarks Rekordbruch vor Kurzem eines nochmal ganz deutlich vor Augen geführt hat: Die Anerkennung, die man den Leistungen von männlichen vs. weiblichen Athletinnen entgegenbringt, ist eben noch immer nicht dieselbe. Das hat auch die Threepoint Challenge zwischen Steph Curry und Sabrina Ionescu gezeigt. Wer das nicht glauben will, darf sich gerne einmal die Kommentarspalte unter Postings zu beiden Events anschauen und sich selbst das Gruseln lehren.
Und dennoch war die Wertschätzung und die Begeisterung, die beiden Frauen durch ihre unterschiedlichen Leistungen in diesen beiden Wettkämpfen dieses Jahr entgegengebracht wurde schon eine viel größere als noch zuvor (man denke nur an das mehrteilige Nike Billboard für Caitlin, das um die Welt ging). Dies wiederum ist eine Entwicklung, die ich mit großer Begeisterung verfolge und ich möchte gerne (wenn auch nur im kleinen Rahmen meiner Möglichkeiten) dazu beitragen, Frauensport für seine großartigen Rekorde und Errungenschaften zu feiern – ganz besonders heute am Weltfrauentag.
Fotos: AFP
Sehr schön geschrieben!
Vielen Dank für deinen Kommentar!