Bei den Lakers liegen die Nerven blank
In der Playoff-Serie zwischen den Los Angeles Lakers und den Denver Nuggets steht es derzeit 0-2 aus Sicht von LeBron und Co. Das sorgt für dicke Luft im Team, die sich nun in den Pressekonferenzen entlud. James wetterte über das Replay-Center, Anthony Davis hatte einiges über seine Nichtnominierung für den diesjährigen Defensive Player of the Year Award zu sagen. Haben die Stars da einen Punkt?
Nun, feststeht, dass LeBron James nicht der Einzige war, der seinem Ärger nach den gestrigen Playoff-Partien Luft machen musste. Auch nach dem Sixers-Knicks-Spiel gab es dicke Luft. Doch beginnen wir am Anfang: Spiel 2 zwischen den Lakers und den Nuggets ging denkbar knapp mit einem Endstand von 99:101 zu Ende. Es sind jene Partien in denen ein Call darüber entscheiden kann, ob ein Team noch eine letzte Chance auf einen Korberfolg erhält, oder eben nicht.
LeBron war sich sicher, dass seinen Farben ein solcher Call zugestanden hätte: „Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was im Replay Center vor sich geht“, echauffierte sich der King. „D-Lo (D’Angelo Russell, d. Red.) wird beim Zug zum Korb klar im Gesicht getroffen. Wofür zum Teufel haben wir ein Replay Center? Das macht für mich keinen Sinn, es macht keinen Sinn. Es ärgert mich.“
Das aus James‘ Sicht klar stattgefundene Foul ereignete sich in der zweiten Spielhälfte, wurde von der Liga jedoch als nur marginaler Kontakt abgetan.
James vergibt wichtigen Dreier
Unfair oder nicht, es bleibt die Frage, ob sich James mit derselben Intensität beschwert hätte, hätte er selbst seinen Dreier nur 16 Sekunden vor dem Schlussbuzzer verwandelt, als das Spiel unentschieden und somit Sieg oder Niederlage noch völlig offen waren. Doch er vergab und ebnete damit den Weg für Nuggets-Spieler Michael Porter Jr., der den Ball für einen Fadeaway Buzzer-Beater an Jamal Murray weitergab. Am Ende ging das Spiel so 101:99 an die Nuggets, die sich im weiteren Verlauf aus einem 20-Punkte-Rückstand zurückgekämpft hatten. Ob sich das alles durch einen Call hätte ändern lassen? Fraglich, doch vielleicht geht es dem König des Basketballs auch einfach ums Prinzip.
Der King war mit seinem Zorn über die Schiedssprüche an diesem Abend auch nicht allein. Auch nach dem Sixers-Knicks-Spiel (101:104) gab es Tumulte, da sich der Sixers-Trainer Nick Nurse über eine nichtvergebene Auszeit beschwerte. „Vielleicht muss ich auf das Feld rennen, um Aufmerksamkeit zu bekommen“, schäumte dieser. Laut ESPN will der Klub bei der NBA wegen der Schiedsrichterleistungen in den ersten beiden Spielen jedoch sogar eine Beschwerde einlegen. So weit ist es in James Fall wohl noch nicht. Er verabschiedete sich lediglich mit einem frustrierten „Was machen wir hier eigentlich?!“ aus der PK.
„Die NBA mag mich einfach nicht“
Was machen wir hier eigentlich? – Diese Frage schien sich übrigens auch LeBrons Teamkollege Anthony Davis zu stellen, der sich bei der Wahl zum diesjährigen Defensive Player of the Year erneut übergangen sah. „Ich werde das nie verstehen“, empörte sich Davis vor Spiel 2 der Los Angeles Lakers bei den Denver Nuggets. „Sie werden mir diesen Award niemals geben. Die NBA mag mich einfach nicht. Ich bin der beste Verteidiger der Liga. Ich kann alle Positionen verteidigen, niemand macht es im Pick’n’Roll besser als ich und dazu blocke ich Würfe und schnappe mir Rebounds.“
Die Finalisten in diesem Jahr sind Die Finalisten in diesem Jahr sind Rudy Gobert (Timberwolves), Bam Adebayo (Heat) und Victor Wembanyama (Spurs). Davis schaffte es im Laufe seiner gesamten Karriere in der Tat bisher nur einmal in die Top 3. Gewonnen hat er den Award bisher noch nie. Der Unmut im Lakers-Kader ist derzeit in der Tat groß. Ob sich dies nach Partie 3 gegen Denver am kommenden Freitag (4 Uhr) ändert?
Foto: AFP