Chris Paul und Steph Curry: Wenn Lehrer und Schüler zu Teamkameraden werden
Für viele Fans ist das, was sich derzeit bei den Golden State Warriors abspielt ein „Full Circle Moment“ – ein Moment, in dem sich der Kreis schließt. Chris Paul und Steph Curry, die schon seit über 15 Jahren ein freundschaftliches Band verbindet, werden im kommenden Herbst zum ersten Mal als Teammates auf dem Court stehen.
Noch besser wird diese Geschichte jedoch, wenn man weiß, wie die Freundschaft von Chris Paul und Steph Curry einst angefangen hat. Denn wenngleich sich die beiden Männer heutzutage auf dem Court und im Leben auf Augenhöhe begegnen, begann ihr Verhältnis als das eines Lehrers zu seinem Schüler.
2008 rief Chris Paul in seiner Heimatstadt Winston-Salem in North Carolina nämlich das „CP3 Elite Guard Camp“ ins Leben, das nach dem Spitznamen des Basketballers auf dem Parkett benannt ist. Zu diesem Zeitpunkt war sein eigener Draft-Tag, an welchem ihn die Oklahoma City Thunder an insgesamt vierter Stelle ausgewählt hatten, gerade einmal drei Jahre her.
Auch heute wird das Camp, in welches jedes Jahr die vielversprechendsten College-Guards des Landes eingeladen werden, noch von Paul familiengeführt. Zum Team für das zweitägige Event gehören er, sein Bruder „C“ und sein Vater Charles. Zu seinen ersten Gästen im Camp gehörte niemand anderes als ein gewisser Überflieger vom Davidson College: Steph Curry.
„Als ich vor meinem Rookie-Jahr in sein Camp ging und in seine Fußstapfen trat, nachdem ich gedraftet worden war, brachte er mir bei, wie es ist, für diese Liga zu arbeiten und sich auf eine NBA-Saison vorzubereiten – die Zeit und die Liebe zum Detail, die man investieren muss“, erinnerte sich der Chefkoch kürzlich gegenüber ESPN.
Aus Konkurrenten werden Teammates
Mittlerweile hat Curry sein eigenes Camp für junge Talente, wohl um von dem, was ihm die Begegnung mit Paul damals gebracht hat, etwas weiterzugeben. Während der 14 Jahre, die Curry nun schon in der NBA spielt, standen er und Paul sich bereits über 50-mal als Gegenspieler auf dem Feld gegenüber – nie jedoch als Teammates. Mit Pauls kürzlichem Wechsel zu Golden State wird sich dies in der kommenden Saison ändern.
„Das ist eine der schönsten Sachen am Basketball, man selbst kann diese Geschichten nicht schreiben“, so Curry weiter. „Um diesen Kreis nun zu schließen, mussten wir im Laufe der Jahre viele Kämpfe ausfechten. Er ist in seinem 18. Jahr, ich gehe ins 15. Es ist erstaunlich, dass wir noch einmal die Möglichkeit haben werden, zusammenzuspielen und hoffentlich auf höchstem Niveau zu gewinnen. Er ist super kompetitiv und ich bin es auch.“
Foto: AFP