Detlef Schrempf – eine unterschätzte Legende?
Wenn es um einen legendären deutschen Basketballer geht, denken viele sofort an den deutschen Meisterschützen Dirk Nowitzki. Tatsächlich vergisst man dadurch manchmal aber auch einige andere heimische Spieler, die es auf dem internationalen Parkett weit gebracht haben. Einer dieser Zauberer mit dem orangenen Ball ist der Small Forward mit Legendenstatus: Detlef Schrempf.
Noch vor Dirk Nowitzki (1998er Draft) wurde Schrempf 1985 im Rahmen der alljährlichen Nachwuchstalentbörse in die NBA aufgenommen. An achter Stelle – ein Rekord für die früheste Ziehung eines deutschen Spielers, der erst im vergangenen Jahr wieder durch Franz Wagner gebrochen werden sollte – wählten ihn damals übrigens die Dallas Mavericks. Es handelte sich hierbei also um genau jenes Team, mit welchem Nowitzki einige Jahre später zum absoluten Superstar des Basketballs aufsteigen sollte, aber das sei hier nur am Rande erwähnt.
Kultstatus mit den Seattle SuperSonics
Bis zu seinem Abschied von der Liga 2001 war Schrempf unter anderem für die Dallas Mavericks, die Indiana Pacers, die Seattle Supersonics und die Portland Trail Blazers tätig. Wahren Kultstatus erlangte er jedoch im Team der Seattle SuperSonics der 90er Jahre – da sind sich beinahe all seine Fans einig.
„Wir hatten eine wunderbare Mannschaft“, erinnerte sich Schrempf später an diese Phase seiner NBA-Karriere. Tatsächlich mauserten sich die Sonics während dieser Zeit zu einem der verehrtesten Teams der Liga-Geschichte: fünf Jahre lang gewann Seattle nie weniger als 57 Spiele, dreimal waren es sogar über 60.
Kein Wunder also, dass man Schrempf 2006 in das All Seattle SuperSonics Team zu Ehren des 40. Jubiläums der Sonics aufnimmt. Daneben zählen zwei Auszeichnungen zum NBA Sixth Man of the Year (1990/91 und 1991/92), eine Wahl ins All-NBA Third Team (1994/95), die Ernennungen zum NBA-All Star 1993 mit Indiana und 1995 und 1997 mit Seattle im Trophäenschrank des deutschen Basketballstars. Auch in Deutschland zeichnet man den langjährigen Nationalspieler 1992 zum Basketballer des Jahres aus.
Erst vor zwei Wochen, am 21. Januar, hat „Det the Threat“ seinen 59.Geburtstag gefeiert. Bis auf die letzten, weniger erfüllenden Jahre in Portland – bei den „Jail Blazers“ blickt er auf eine der erfolgreichsten Karrieren eines deutschen Basketballers zurück.
Foto: AFP