Die außergewöhnliche Geschichte von Lusia Harris – erste und einzige Frau der NBA (Teil 2)
Lusia Harris hatte für die Delta State University in drei aufeinanderfolgenden Jahren 1975-1977 den AIAW Meisterschaftstitel geholt. So kamen die Herren der Nordamerikanischen Basketball Liga einfach nicht mehr umhin, dem weiblichen Ausnahmetalent endlich die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
Ihre Auswahl durch das Team New Orleans Jazz in der Talentbörse von 1977 machte Harris zum ersten und einzigen weiblichen Talent in einem NBA-Draft. Bis heute wird kontrovers diskutiert, ob dies nicht einfach ein Publicity-Stunt sein. Dennoch ist unumstritten, dass es sich bei Lusia Harris um ein Basketball-Talent sondergleichen handelt. Ihre Geschichte muss erzählt werden.
Olympisches Silber im ersten Damen-Team
Parallel zu ihrem Engagement bei den Delta State „Lady Statesmen“ spielte Harris ab 1975 auch für die Nationalmannschaft der USA. 1976 nahm sie am ersten olympischen Basketballspiel für Frauen im Rahmen der Sommerspiele in Montreal, Kanada teil. Harris versenkte dabei den ersten US-amerikanischen Korb. Bis zum Ende des Turniershatte sich das Damenteam bis zur Silbermedaille durchgebissen.
Eigentlich hätte es daher nur wenig verwunderlich sein dürfen, dass Harris Name im Jahr darauf an siebter Stelle und vor 33 männlichen Mitstreitern im NBA-Draft von 1977 fiel. Dies machte Harris zur ersten und einzigen Frau, welche jemals in ein NBA-Team berufen wurde.
NBA-Draft 1977 macht Harris zur Pionierin des Damen Basketballs
Bedauerlicherweise wurde ihre Nominierung damals nur als halbherzig angesehen und als Publicity-Stunt der in Ungnade gefallenen New Orleans Jazz abgetan. Auch Harris selbst, welche zuvor nie großes Interesse an der NBA geäußert hatte, lehnte – aufgrund einer Schwangerschaft, wie sich später herausstellen sollte – die Einladung für das Training Camp der Jazz ab.
1979 setzte sie ihre professionelle Basketballkarriere jedoch für kurze Zeit im Damenteam der Houston Angels fort, bevor sie ihre Sneaker schließlich für eine Laufbahn als Lehrerin endgültig an den Nagel hängte. Obwohl ihre Geschichte also noch heute für kontroverse Diskussionen sorgt, ist sie in den Augen unserer Redaktion ein überaus wichtiger Teil der weiblichen Basketballgeschichte. Vollkommen zurecht wurde Harris als Pionierin des Damensportes schließlich sowohl in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame als auch in die die Women’s Basketball Hall of Fame aufgenommen, sodass man sich hoffentlich noch lange an ihre fantastischen Leistungen erinnert.
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