Die Geschichte des ersten NBA-Titels: Jumpin’ Joe und die Philadelphia Warriors
1947 sackten die Philadelphia Warriors rund um ihren Starspieler Joe Fulks, alias „Jumpin’ Joe“, den ersten NBA-Titel ein. Nun muss dazu natürlich erwähnt werden, dass die BAA, in der die Warriors zu dieser Zeit spielten, eigentlich erst 1949 zur National Basketball Association wurde, als erster Sieg zählt dieser 4:1-Erfolg der heutigen Dubs trotzdem. Das ist seine Geschichte.
„Jumpin’ Joe“ Fulks war nach der 1946/47er Saison der erste Spieler der frischformierten Liga, der den Titel zum Besten Scorer abräumen sollte. Durchschnittlich 23,2 Punkte machte der 1,95m große Forward durchschnittlich pro Spiel. Nur zwei Jahre später sollte er übrigens einen Scoring Rekord von 63 Punkten in einem einzigen Spiel aufstellen, der ein ganzes Jahrzehnt lang nicht gebrochen werden konnte. So gut war Fulks mit dem orangenen Spielball.
Mit diesem einzigartigen Punktejäger an der Spitze machten die Warriors in den Playoffs kurzen Prozess mit ihren ersten Kontrahenten, den St. Louis Bombers. Auch die New York Knickerbockers – können wir uns einen kurzen Moment Zeit nehmen diese absolut genialen Teamnamen von damals zu würdigen?! – sollten dem Team aus Philadelphia schließlich zum Opfer fallen, sodass diese in die Finals einzogen. Dort begegnete man schließlich den Chicago Stags, die im vergleich zu den 35 Siegen der Warriors 39 Spiele in der regular Season für sich hatten entscheiden können.
Howie Dallmar, der Held mit den wunden Füßen
Wer nun jedoch glaubt, die Finals Serie sei eine weitere Heldensage rund um „Jumpin’ Joe“ (der sicherlich auch seinen Einfluss hatte), der irrt sich jedoch. Der erste Dubs-Titel ist bis heute mit einem anderen Namen, nämlich Howie Dallmar, verknüpft.
Dieser plagte sich bereits die gesamte Finals-Serie hindurch mit verletzten Füßen herum, wodurch keiner annahm, dass dieser am schließlich entscheidenden Spiel 5 würde teilnehmen können. Dies war ein Jammer, denn Dallmar war einer von nur vier Spielern, der in der 1946/47er Saison über 100 Assists aufgelegt hatte. Sein Einfluss auf das Spielgeschehen war also entscheidend, wenn auch oftmals unterschätzt, da er nicht derjenige war, der den Wurf abschloss.
Dies sollte sich in Game 5 der ersten NBA-Finals jemals jedoch ändern. „Niemand erwartete von ihm, dass er spielen würde“, erinnerte sich der damalige Head Coach der Warriors, Eddie Gottlieb, im Nachhinein an dieses Spiel. Er hatte Dallmar absichtlich aus dem Starting Lineup genommen, damit dieser seine geschundenen Füße auskurieren konnte. „Aber da saß er und belästigte mich geradezu, ihn spielen zu lassen. Als es dann so aussah, als würden wir gewinnen, schickte ich ihn also aufs Spielfeld. Er machte den ultimativen Unterschied.“
Zwei Punkte und ein Champions-Ring
Mit unter einer Minute auf der ablaufenden Spieluhr machte Dallmar also seinen legendären Korb, der die Warriors über das zuvorige 80:80-Unentschieden heraus und auf die Siegerstraße bringen sollte. Am Ende siegten die Dubs 83:80.
„Ich habe den Gewinner-Ball verwandelt, was mir insgesamt zwei Punkte für das gesamte Spiel einbrachte. Mein Wurf kam von weit Außen und der Ball bouncte glaube ich viermal hin und her, bevor er schließlich ins Netz ging“, erinnerte sich der Forward später an seinen Erfolgsmoment, der NBA-Geschichte schreiben sollte.
Zu ihrem Sieg in den ersten Championships in der Geschichte der Liga erhielten die Spieler der Philadelphia Warriors damals übrigens ein Preisgeld von 2.000 US-Dollar, sowie einen goldenen Ring, in den ein Diamant-Splitter eingefasst war.
Dallmar beendete seine Spielerkarriere übrigens nur zwei Saisons später. Er war danach jedoch noch beinahe 30 Jahre, genauer gesagt bis 1975, als Coach tätig. An der University of Pennsylvania, sowie an der hochrenommierten Stanford University bildete er aufstrebende Basketballtalente aus. Auch hier gilt wohl die Regel: Wer einmal Basketball im Blut hat, der wird diesen Sport so schnell nicht mehr los.
Foto: Public Domain