Die spektakulärsten NBA-Finals #2: Hoch hinaus…
Die Spannung zwischen den beiden Kontrahenten des 1986er NBA Playoff-Finals war kaum noch auszuhalten, als sich die Boston Celtics aus der Eastern Conference und die Houston Rockets aus der Western Conference im sechsten Spiel der Serie gegenüberstanden.
Larry Bird, bis heute einer der gepriesensten Spieler der Liga, führte die Kelten in jenem eisernen Zweikampf um die Trophäe an. Damals bereits als Superstar gefeiert, war er fest entschlossen, den dritten Titel seiner Karriere einzusacken. Würde ihm dieser Coup glücken, wäre er gleichauf mit Legendenspieler Earvin „Magic“ Johnson, so lautete sein Kredo.
Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3:2 zugunsten des Teams aus Boston nach den vergangenen Spielen. Runde fünf hatten unverhofft die Herausforderer aus Houston gewonnen, die den führenden Celtics nun wieder gefährlich nah im Nacken saßen – kurzum: die Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Brachialer Frontcourt bringt die Celtics nach vorn
Mit dem besten Frontcourt (vorderes Feld) der Liga – bestehend aus Larry Bird, Kevin McHale, Robert Parish und Bill Walton – ausgestattet, wähnten viele Fans die Celtics bereits als Champions. Doch noch war die vermeintlich letzte Schlacht nicht geschlagen, noch fehlte der letzte Sieg in der best-of-seven-Serie.
Doch „Larry Legend“ sollte Wort halten: unfassbare 29 Punkte, 11 Rebounds und 12 Assists, sowie drei weitere Steals gingen auf das Konto des aufgepeitschten Birds. Dieser mobilisierte alle verfügbaren Kräfte und lief wild, seine Mit- und Gegenspieler zusammenstauchend, über das Parkett. Es war ein Moment für die Ewigkeit!
30 Punkte Vorsprung
All die Mühe sollte sich lohnen: Im letzten Viertel lagen die Celtics mit schmucken 30 Punkten vorne und die Truppe aus H-Town kochte vor Wut. Am Ende mussten sie eine 97:114-Niederlage gegen die Kelten hinnehmen. Durch die Halle tönte James Ingrams „Whatever We Imagine“, zu Ehren der Sieger. Es sollte lange 22 Jahre dauern, bis das Team aus Boston die nächste Trophäe mit nach Hause nehmen würde.
Doch auch das schien für Larry Bird noch nicht genug, er wollte noch höher hinaus: „Es gibt Dinge, an denen ich arbeiten muss. Ich bin nicht zufrieden mit meinem Zug zum Korb. Im Herbst werde ich noch vier, fünf neue Moves am Start haben. Dann bin ich nicht mehr zu stoppen“, verkündete der Superstar im anschließenden Interview.