Fazit zum In-Season Tournament: Alles nur Gewinner?
Das erste NBA In-Season Tournament in der Geschichte der Liga ist nach dem formidablen 123:109-Sieg der Los Angeles Lakers über die Indiana Pacers nun offiziell abgeschlossen. Am Ende kann man auf ein gelungenes Turnier zurückblicken, doch es bleiben große Ziele für die Zukunft des neuen Formats.
„Traditionen brauchen Zeit“, hatte NBA-Commissioner Adam Silver vor einigen Monaten noch versöhnlich zu Protokoll gegeben, als in der Liga gerade fleißig darüber diskutiert wurde, was man von dem neuartigen NBA-Cup, der mit der Saison 2023/24 Einzug halten sollte, nun halten solle. Gewiss hatte er zu diesem Zeitpunkt insgeheim bereits gehofft, es möge in diesem Fall rascher von der Bühne gehen.
In der Tat scheint das neugeschaffene Tournier ein Erfolg zu sein. Doch woran liegt das? Der Schlüssel zum Erfolg des neuen Formats scheint die Tatsache zu sein, dass aus diesem Turnier jeder als Sieger hervorgeht – Sieger im sprichwörtlichen Sinne, muss man an dieser Stelle angesichts der verprügelten Pacers hinzufügen.
Die Fans dürfen sich über einen Wettkampf freuen, der bereits im Herbst die Spannung der Vor-Playoffs-Phase des Frühjahrs mit sich bringt. Selten spielten die Teams in dieser frühen Phase der Saison so Star besetzt und während dies zu Beginn des Turniers die Außenstehenden noch um die Gesundheit der zu früh geforderten Stars bangen ließ, waren es oft die Spitzenspieler selbst, die um einen Verbleib auf dem Feld baten.
Mit nur noch neun Minuten im Spiel wurde LeBron James beispielsweise von TJ McConnell übel mitgespielt, doch die NBA-Ikone biss die Zähne zusammen um im Spiel zu bleiben und am Ende einen weiteren Pokal, eine weitere MVP-Auszeichnung mit nach Hause nehmen zu können.
Eine Trophäe für die Spieler, Money für die Liga
Ganz selbstlos ist diese Gewinner-Mentalität so früh in der Saison natürlich nicht motiviert, denn auch für die Spieler selbst werden durch das Format neue Anreize geschaffen. Neben den großen Geldsummen, die es für die Sieger des Turniers zu gewinnen gibt, bietet die erhöhte mediale Aufmerksamkeit mehr Chancen, neue Sponsoren, exklusive TV-Deals und all die Dinge, die daran hängen klarzumachen. Und wie man es bei SPOX zudem so treffend formuliert hat: „Eine Trophäe ist immer noch eine Trophäe“.
Und die Liga, die mit dem Cup neue finanzielle Ressourcen erschließen wollte, kann nach dem schieren Begeisterungsrausch, der dem neuen Format nach deren erster Proberunde nun entgegengebrandet ist, ebenfalls nur ein positives Fazit unter diesem ersten In-Season Tournament ziehen.
Foto: AFP