Gamewinner Gardner beschert Vechta Sieg über München

Porträtbild von Jaydon Gardner

Den Double-Sieger FC Bayern München so frech im eigenen Wohnzimmer zu überlisten, grenzt schon an Unverschämtheit – aber wir lieben es! Jaydon Gardner von den angereisten RASTA Vechta nutzte nach einer Auszeit nur zwei Sekunden vor Schluss eine Unkonzentriertheit in der Bayern-Verteidigung eiskalt aus und sorgte per Gamewinner für die 78:77-Sensation im SAP Garden.

Die letzten Sekunden der gestrigen Partie zwischen RASTA Vechta und Gastgeber FC Bayern München glichen beinahe mehr einem Schachspiel, denn einem Basketball-Match, so sehr war sie geprägt von taktischen Entscheidungen. Nachdem Andi Obst nur eineinhalb Minuten vor Schluss an der Freiwurflinie auf 75:70 stellte, musste Vechta kontern. Brandon Randolph gelang dies per Dreier und dank eines weiteren Distanztreffer von Nationalspieler Joel Aminu gingen die Gäste auf einmal auch noch in Führung.

Nun mussten wiederum die Bayern eine passende Antwort finden, was ihnen durch einen weiteren Treffer ihres Topscorers Carsen Edwards (22 Punkte) auch gelang. Beim Zwischenstand von 77:76 nahm Vechta nun eine Auszeit. Mit zwei Sekunden auf der Uhr bekam daraufhin Jaydon Gardner den Ball und schlug mit einer schnellen Drehung seinen Gegenspieler Niels Giffey. Die Hilfe unter dem Korb blieb aus und der Spielmacher legte den Ball ungehindert zum Sieg in den Korb.

Bayern rutscht auf dritten Tabellenplatz ab

Ausgerechnet RASTA Vechta, die durch ihren unverhofften Erfolg auf Platz 6 der Tabelle springen, haben den Münchnern damit die erste Heimniederlage dieser Saison beigebracht. Die sich immer noch grämenden Bayern rutschen damit auf Platz drei in der aktuellen Rangliste ab.

„Wir hatten eine schreckliche erste Halbzeit, Vechta dagegen war sofort bereit, Unsere Intensität und das Engagement waren nicht gut. In der zweiten Hälfte haben wir besser gespielt und hatten die Möglichkeit, zu gewinnen. Wir haben es nur nicht zu Ende gebracht“, resümierte FCB-Trainer Gordon Herbert. Insgesamt habe man müde ausgesehen.

EuroLeague-Terminstress macht Münchner müde

Dies wiederum ist auch nicht verwunderlich. Immerhin hatten die FCBler erst zwei Tage zuvor den zwölften EuroLeague-Spieltag bei Roter Stern absolvieren müssen – und diesen überdeutlich 77:101 verloren. Im Anschluss an die Partie gegen Vechta steht zusätzlich eine Doppelwoche in der EuroLeague an. Am Dienstag gastiert man bei Anadolu Efes bevor es am Donnerstag Baskonia im SAP Garden zu Gast ist. Auch die in Kürze anstehenden Pokalspiele (ebenfalls in München) hängen bereits drohend über den Köpfen der erschöpften Münchner.

Aufgrund dieses hohen Belastungsdrucks kamen einige Stammspieler in der Partie gegen Vechta auch gar nicht erst zum Einsatz. „Das ist eine Situation, die so oft nicht kommt, wenn die Bayern gerade aus dem Flieger etwas zu spät aus Belgrad kommen und morgen dann direkt weiter nach Istanbul müssen und dann noch Booker und Napier aussetzen“, erklärte so auch Vechtas Head Coach Martin Schiller nach dem Spiel. „Das ist dann natürlich eine Chance, die man vielleicht hat und wir hatten Glück, dass wir das nutzen konnten.“

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