Giannis stellt Rekord auf und streitet um den Ball
Was für eine (eigentlich) großartige Nacht für Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks! Im Duell mit den Indiana Pacers scorte der NBA-Star 64 Punkte und stellte damit nicht nur einen neuen Franchise-Rekord auf, sondern führte seine Farben auch noch zu einem 140:126-Sieg. Schade nur, dass er sich im Anschluss mit den Pacers wegen des Spielballs verkrachte…
Mit 64 sagenhaften Punkten, die somit auch gleich das erste 60-Punkte-Spiel dieser Saison markieren, hat Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks einen neuen Franchise-Rekord aufgestellt. Damit brach er die bestehende Bestmarke innerhalb des Teams von 57 Punkten, die Michael Redd 2006 bei einer 111:113-Niederlage gegen die Utah Jazz aufgestellt hatte. Schade, dass man im Nachgang einer Partie, die ohnehin von erhitzten Gemütern geprägt war, nicht einfach diesen Erfolg feiern konnte.
Etwas absurd mutete nämlich die Szene an, die sich nach dem Spiel ereignete: Ein Assistant Coach der Pacers griff sich augenscheinlich den Spielball der Partie und lief damit in die Kabine seines Teams. Antetokounmpo stürmte ihm daraufhin wutentbrannt hinterher – er musste sogar von einem grüngekleideten Staff-Member am Jersey zurückgerissen werden – um sich die Trophäe seines Franchise-Rekords zurückzuholen. Bereits kurz darauf sah man ihn jedoch wieder das Spielfeld betreten, nur um Pacers-Star Tyrese Haliburton gehörig die Meinung zu geigen.
Von absurd zu noch absurder: Rippenbrüche und Reverse-Spielbälle
Die ganze Situation löste sich erst dann in Wohlgefallen auf, als Pacers-Assistant-Coach Lloyd Pierce einschritt, um die Wogen zu glätten. Pacers-Coach Rick Carlisle erklärte zudem: „Das war ein Missverständnis. Wir haben uns den Ball genommen, weil unser Rookie Oscar Tshiebwe seinen ersten NBA-Punkt erzielt hat.“ Im selben Atemzug giftete jedoch auch er gegen das gegnerische Team, da diese General Manager Chad Buchanan im Kabinengang angegangen waren: „Sie haben ihm einen Ellenbogen in die Rippen verpasst. Die ist nun gestaucht, wenn nicht sogar schlimmer.“
Der Höhepunkt dieser sinnlosen Streiterei war dann erreicht, als sich herausstellte, dass der Spielball, welchen die Pacers „gestohlen“ hatten, gar nicht der eigentliche Spielball war, sondern der Reverse-Ball. Der richtige Spielball war zuvor bereits vom Sicherheitsdienst für den Rekordaufsteller zur Seite gelegt worden.
Giannis war sich hierbei jedoch nicht so sicher und äußerte sich noch immer eingeschnappt: „Ich weiß es nicht. Ich habe einen Ball, aber es fühlt sich nicht wie der Spielball an. Er fühlt sich brandneu an. Ich habe 35 Minuten gespielt, ich weiß, wie sich der richtige Ball anfühlt, aber ich nehme ihn jetzt einfach und werde ihn meiner Mutter geben. Es ist schon in Ordnung, das Leben geht weiter.“
Man könnte meinen, es handle sich hierbei um einen Streit zweier Kindergartenkinder um ihr Lieblingsspielzeug und nicht etwa um eine „Auseinandersetzung“ zwischen millionenschweren Profisportlern, die mit etwas Kommunikation wohl rascher und manierlicher zu lösen gewesen wäre.
Foto: AFP