Halbfinale: Matchball für Ulm
Nachdem es in den vorherigen BBL-Saisons um diese Zeit meist nur noch darum ging, ob Berlin oder München den Titel holen würde, wütet derzeit ratiopharm Ulm wie ein orangefarbener Tornado durch die erste deutsche Bundesliga. Auch das zweite Halbfinalspiel gegen den FCB konnten die Ulmer gestern Abend 93:88 für sich entscheiden.
2023 scheint die BBL-Saison der Underdogs zu sein: Nachdem zuletzt erst die amtierenden Champions von ALBA BERLIN durch keine anderen als die Siebtplatzierten von ratiopharm ulm weggeputzt wurden, machen besagte Herren in Orange nun auch vor dem Vizemeister der Vorsaison, dem FC Bayern München, nicht halt.
In Spiel 1 besiegten die Baden-Württemberger die Bayern bereits 87:69, gestern mussten die Münchner dann 88:93 dran glauben. Mit einem weiteren Sieg im 3. Halbfinalspiel am kommenden Freitag könnten die Ulmer die Best-of-Five-Serie nun bereits wieder für sich entscheiden und in das BBL-Finale 2023 einziehen.
Der letzte Schritt ist noch zu gehen
Head Coach Anton Gavel, dem die Freude über den Sieg seiner Spieler natürlich ebenfalls anzusehen war, mahnte im Nachgang der Partie jedoch dazu, die Nerven zu behalten und sich noch nicht verfrüht von der Euphorie davontragen zu lassen: „Dennoch steht es nur 2:0 und wir wissen, dass das noch nichts heißt – siehe die letzten EuroLeague Serien oder letztes Jahr Bonn gegen Bayern. Es ist ein weiterer Teilerfolg, müssen demnach den letzten Schritt noch gehen und der ist meist der Schwierigste. Somit gilt der volle Fokus auf Freitag.“
Dass sich die Münchner ihre Favoritenrolle keinesfalls leichtfertig werden entreißen lassen, zeigt beispielsweise der verbissen wirkende Auftritt von Starspieler Andi Obst. Nicht weniger als 34 Punkte jagte dieser für den FCB durch die Reuse – eine persönliche BBL-Karrierebestleistung. Das macht nur allzu klar, dass die Bayern den Kampfeswillen keineswegs bereits verloren haben.
Foto: AFP