Harden vs. Markkanen am MLK-Day: Fass bloß nicht in die Cookie-Zone!
Ich weiß nicht, wer von euch sich gestern Abend die NBA-Games im Rahmen des Martin Luther King Days angesehen hat – fest steht jedoch: wenn nicht, habt ihr wirklich etwas verpasst! Besonders die Begegnung Cleveland Cavaliers vs. Brooklyn Nets war ein echtes Highlight.
Die Stimmung an diesem wichtigen Gedenk- und Feiertag ist natürlich ohnehin immer eine ganz besondere, dass ist auch zuhause und einen ganzen Ozean entfernt spürbar. Doch auch basketballtechnisch machten die Partien dieses Jahr wieder viel her und boten auch den ein oder anderen Anlass zum Schmunzeln. Mein persönliches Highlight war dieses Jahr definitiv die Begegnung Cleveland Cavaliers vs. Brooklyn Nets.
Über weite Strecken blieb die Partie nämlich hart umkämpft. Nur Minuten vor dem Schlussbuzzer stand es noch immer unentschieden 97:97. Diese aufgeheizte Begegnung lieferte natürlich auch den entsprechenden Raum für den ein oder anderen Zweikampf. Während allen Orts die persönliche Meisterleistung von Kyrie Irving, welcher sich mit 27 Zählern, 9 Assists und 7 Rebounds zum Topscorer seines Teams schoss, bereits ausreichend diskutiert wurde, möchte ich eure Aufmerksamkeit auf ein anderes, doch etwas kurioses Detail dieser Begegnung richten.
Ist euch aufgefallen, wie interessant und teilweise auch komisch der Zweikampf zwischen Lauri Markkanen auf Seiten der Cavaliers und James Harden als Teamleader der Nets vonstattenging?
Während sich Harden wie ein Berserker Richtung Korb durch die Reihen der Cavs wütete und mit dieser Strategie immerhin 22 Punkte, 10 Assists und 7 Rebounds einstrich, bekam er es immer wieder mit dem ebenfalls auf Krawall gebürsteten Markkanen (14 Punkte) zu tun.
Golden Retriever vs. Pitbull?
Es war – um hier einmal einen etwas exotischeren Vergleich zu bemühen – als hätte man einen Pitbull gegen einen Golden Retriever antreten lassen: Harden, der ohne Rücksicht auf Verluste beinahe jeden Angriff der Nets anführte und ein blondgelockter und rund 20cm größerer Markkanen, welcher wild um diesen herumsprang, um ihm den Ball abzuluchsen. Ohne die Sache hier weiter zu beschönigen: Meistens zog der Cavs PF hierbei den Kürzeren.
Einmal wurde der 24-Jährige scheinbar sogar so fuchsig, dass er Harden in einem unbedachten Moment im Wurf foulte, was natürlich in Freiwürfen für die gegnerische Seite resultierte. „Nein so läuft das nicht“, stellte da auch der Kommentator glucksend fest, „Du musst deine Hände immer schön aus der Cookie-Zone lassen. Du kannst nicht einfach nur mal kurz in die Keksdose fassen!“ (Mal ehrlich, wer von euch kennt den Keksdosen-Vergleich auch noch aus dem Basketball-Training? – ich habe mich jedenfalls gleich mit getadelt gefühlt…)
Zweikampf mit Markkanen führt zum fatalen Turnover
Nach diesem Fauxpas wendete sich in der Paarung Harden vs. Markkanen jedoch auf einmal das Blatt. Letzterer wollte sich plötzlich nicht mehr so leicht geschlagen geben und legte in der Verteidigung noch einmal zu. Dies resultierte in einer Szene nur ca. 30 Sekunden vor dem Schlussbuzzer, welche sich schließlich zu einem der Schlüsselmomente der Partie entwickeln sollte: Harden, der beim Zwischenstand von 107:110 einen Dreier verwandeln wollte, um wieder mit den Cavs gleichzuziehen, rasselte regelrecht in den verteidigenden Markkanen hinein.
Dieser wollte den Distanzwurf des Nets-Stars auf keinen Fall zulassen und verteidigte diesen so entschlossen, dass Harden den Ball an den zur Hilfe eilenden Irving abgeben wollte. Im Gerangel mit dem gegnerischen Power Forward missglückte der Pass jedoch, was schließlich in zwei weiteren Punkten für die Cavs resultierte. Zwei weitere Freiwürfe von Kevin Love später war der Endstand von 114:107 hergestellt.
Am Ende war der Sieg der Cavs natürlich vor allem eine Teamleistung, das soll an dieser Stelle keineswegs unterschlagen werden. Darius Garland leistete mit 22 Punkten und 12 Assists definitiv den Löwenanteil und strich damit ein Double-Double ein. Auch Jarrett Allen, welcher gegen sein Ex-Team antreten musste, kam auf 14 Punkte und 10 weitere Rebounds. Auch Okoro (15), Love (14) und Mobley (12) punkteten allesamt zweistellig. Das ungleiche Duell zwischen Markkanen und Harden war meines Erachtens nach nur ein kurioses Detail, dass dem ein oder anderen gestern vielleicht entgangen ist.
Foto: AFP