In Chicago liegen die Nerven blank, in Miami dominiert die Offensive
Wir blicken auf ein NBA-Wochenende voller rekordverdächtiger Stat-Lines und erhitzter Gemüter zurück. Unsere Highlights waren dabei definitiv die Begegnungen Chicago Bulls vs. Memphis Grizzlies (110:116) und Miami Heat vs. San Antonio Spurs (133:129).
Das wollte sich der Bulls-Star DeMar DeRozan dann am Ende doch nicht gefallen lassen: Beim Zwischenstand von 110:113 zugunsten der gegnerischen Memphis Grizzlies und nur noch wenigen Sekunden auf der Spieluhr hatte DeRozan die Chance um auszugleichen oder zumindest zu verkürzen. Diese Gelegenheit wurde ihm unter dem Korb jedoch von gleich zwei Grizzlies-Verteidigern – Kyle Anderson und Steven Adams – vereitelt.
DeRozan wartete auf den Foulpfiff, da ihn einer der beiden Gegenspieler während des Drives berührt hatte, dieser blieb jedoch aus, was den Bulls-Star in Rage versetzte. Entschieden wurde der wetternde Small Forward mit seinem zweiten technischen Foul des Abends abgestraft und des Spielfeldes verwiesen. Das war es dann auch mit der Chance der Bulls auf einen wohlmöglichen Ausgleich und damit die rettende Overtime. Am Ende waren die Grizzlies 116:110 siegreich.
Der Sieg der Grizzlies hing aber keinesfalls nur von der Zerreißprobe für DeRozans Nerven ab, sondern wurde über weite Strecken auch von einem gewissen Überflieger-Point-Guard geschultert: Ja Morant! Der 22-Jährige netzte 46 Punkte ein und stellte damit einen neuen persönlichen sowie einen Franchise-Bestwert (in der Regular Season) auf. Nebenbei bemerkt war dies bereits sein fünftes 40-Punkte-Spiel der Saison, kein Grizzly hat dies bisher geschafft.
Bam Adebayo sichert den Schlussabschnitt
Ähnlich überragende Quoten ließen es übrigens auch beide Teams in der Begegnung Miami Heat vs. San Antonio Spurs regnen. Beide Teams legten hierbei beeindruckende Werte auf, so trafen die Heat 42,9 Prozent Prozent ihrer Distanszwürfe, die Spurs kamen sogar auf 45,2 Prozent. Auch aus dem Feld punkteten beide Teams bei mehr als 55 Prozent ihrer Würfe. Die Defensive war an diesem Abend offensichtlich zweitrangig.
Für das Endergebnis nicht unwichtig: Die Heat durften gleich 38-mal an die Linie, die Spurs nur 19-mal. Die 22 Ballverluste, die sich San Antonio zudem leistete, wurden von Miami außerdem sogleich in 31 Punkte verwandelt, was den Texanern schließlich den Rest gab.
Wichtigster Akteur auf der Gewinnerseite war hierbei eindeutig Bam Adebayo, der mit 36 Punkten sein Season High einstellte. Im vierten Viertel übernahm der 24-Jährige dann vollends das Ruder und führte die Heat damit zu einem 133:129-Sieg. „Ich muss meinen Beitrag leisten“, gab der stets bescheidene Center am Ende nüchtern zu Protokoll.
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