Indiana vs. Atlanta: eine WNBA-Partie mit Legendenstatus
2012 sicherten sich die Indiana Fever ihren ersten und bisher auch einzigen Meisterschaftstitel. Wenngleich die Geschichte dieser Championship-Nacht auch legendär ist, so lohnt es sich doch auch, einmal einen Blick darauf zu werfen, auf welch spektakuläre Weise die Fever die Endrunde überhaupt erst erreichten.
Zuvor galt es mit den Atlanta Dream nämlich außergewöhnlich verbissene Gegnerinnen aus dem Weg zu räumen. Es entfaltete sich ein Duell zwischen zwei mit Topspielerinnen besetzten Teams, welches bis heute legendär ist.
Nachdem die Fever in der Regular Season erneut den Franchise-Bestwert für die meisten Siege innerhalb einer Saison erreicht hatten, wussten sie, dass sie in dieser Saison das Zeug dazu haben würden, um den Titel mitzuspielen. Da sie trotz dieser herausragenden Leistungen am Ende der regulären Spielzeit jedoch nur den zweiten Platz der Eastern Conference erreichten, machte das ausgerechnet die Atlanta Dream zu ihren Gegnerinnen in den Conference Semifinals.
Das bedeutete den Wettkampf mit der Scoring Leaderin der 2012er Saison Angel McCoughtry, sowie ihrer rechten Hand Lindsey Harding. Auch in der Defensive hatte Atlanta einiges zu bieten, liefen doch mit Sancho Lyttle und Armintie Price eine All-Defensive First Team und eine Second Team Verteidigerin für sie auf. Lyttle hatte zudem eine besondere Geheimwaffe: sie hatte mit 82 Steals ligaweit die schnellsten Hände und war daher der Alptraum einer jeden Offensive.
Punktearme und folgenschwere Niederlage in Spiel 1
Als nun der Zweikampf mit diesem spitzenbesetzten Team anstand, wussten die Fever um die beiden Teamstars Katie Douglas und Tamika Catchings immerhin den Heimvorteil auf ihrer Seite. Zu ihren Gunsten sollte sich diese erste Partie dennoch nicht entwickeln. Die eiserne Verteidigung der Dream hielt Douglas und Catchings bei nur 13, bzw. 10 Punkten – zu wenig, um in dieser Partie der Superlative noch etwas reißen zu können. Die Fever unterlagen 66:75 und sahen somit mit dem nächsten Spiel – zu allem Unglück eine Auswärtspartie – bereits der Elimination aus den Playoffs entgegen.
Doch dem furiosen Team aus Indiana gelang in Spiel 2 eine Comeback-Partie wie keine andere: Catchings ließ sich diesmal von keiner gegnerischen Defense stoppen und führte den Fever-Squad mit starken 25 Punkten an. Mit ihr zog Briann January mit, die ihrerseits 24 Zähler beisteuerte. Den Fever gelang es auf diese Weise, den Eindruck, welche sie durch die punktearme erste Partie hinterlassen hatten, komplett zu drehen und knackten in jedem Viertel dieses Spiels die magische 20-Punkte-Marke.
Anfangs sah es jedoch so aus, als könnten die Dream mit diesem veränderten Tempo der Fever mithalten: Bis zur Halbzeitpause lag Indiana nur mit drei Punkten in Führung. Im dritten Durchgang traten Catchings und Co. dann jedoch vollends das Gaspedal durch und spielten ein 31-Punkte-Viertel, welches sie entscheidend in Führung brachte. Zudem verschafften die Fever den Dream eine Kostprobe ihrer eigenen Medizin, indem sie deren Topspielerinnen Harding und McCoughtry bei nur 13 Field Goals aus zusammengenommen 32 Wurfversuchen hielten. Als Frucht all dieser Mühen fuhren die Spielerinnen aus Indiana am Ende einen ungefährdeten 103:88-Sieg ein.
Der Wettkampf um die Eastern Conference Finals
Im Vorfeld der dritten und entscheidenden Partie der Conference Semifinals stand es nun unentschieden 1-1, doch die Fever hatten nun erneut den Heimvorteil auf ihrer Seite. Zurück im Gainbridge Fieldhouse wollten sie sich bei den Dream nun auch noch für die Blamage vor dem Heimpublikum in Spiel 1 revanchieren. Neben den üblichen Verdächtigen, drückte diesmal vor allem Katie Douglas mit einer phänomenalen Bounce-Back-Performance der Partie ihren Stempel auf: Diesmal führte sie die Fever mit 24 Punkten bei einem 9-aus-16 Shooting aus dem Feld, sowie 3-aus-6 aus der Distanz an. Im Trio aus ihren Teamkolleginnen Catchings, January und Larkins verwandelte jede nochmals weitere 16 Treffer.
Mithilfe dieser ausgezeichneten Teamleistung glückte den Fever schließlich der 75:64-Win und der Platz in den Eastern Conference Finals war ihnen damit sicher – dort warteten mit den spitzenplatzierten Connecticut Sun allerdings bereits die nächsten schwierigen Gegnerinnen. Wie sich die Indiana Fevers in den Eastern Conference Finals geschlagen haben, erfahrt ihr dann demnächst.
Bild:AFP