Interview mit Nyara Sabally vor dem WNBA-Draft
Heute Abend ist es soweit: Die Berliner Basketballspielerin Nyara Sabally hat es geschafft und wird, zwei Jahre nach ihrer älteren Schwester Satou Sabally, am WNBA-Draft teilnehmen, um sich einem der besten Frauen Basketball Teams der Welt anzuschließen. Das lieferte selbstredend den perfekten Anlass für eine Q&A-Session mit ein paar ausgewählten Medienvertretern kurz vor der Stunde der Wahrheit– wir vom Basketball-Magazin waren für euch natürlich live dabei.
In der Nacht zum Dienstag findet um 1:00 Uhr morgens (mitteleuropäischer Zeit) in New York der WNBA-Draft statt. Mit dabei ist dieses Mal auch die aus Berlin stammende Nyara Sabally, welche sich nach einer herausragenden Zeit im College-Basketball für die Oregon Ducks für die Teilnahme an der Talentbörse empfohlen hat. Gemeinsam mit ihr blickten wir in einer Medienrunde auf ihre Zeit in Orgon zurück, diskutierten ihre wichtigsten Tipps für aufstrebende Spieler und fachsimpelten natürlich vor allem auch über den anstehenden Draft.
Ein Rückblick: Aus Berlin in die großen Arenen der USA
Nach den ebenfalls aus Berlin stammenden Brüdern Franz und Moritz Wagner, werden Nyara und Satou Sabally im Anschluss an den heutigen Draft bereits das zweite deutsche Geschwisterpaar sein, dass in der höchsten Spielklasse des Nordamerikanischen Profibasketballs und damit den wohl erfolgreichsten Basketballligen der Welt mitmischt. Ähnlich wie bei den Wagner-Brüden zuvor, folgte auch hier die jüngere Schwester in den Fußstapfen der älteren: Nachdem Satou 2017 ihren Einstand im Team der Oregon Ducks gegeben hatte, wechselte ein Jahr auch Nyara an die University of Oregon und sammelte erste Erfahrungen im College-Basketball.
„Diese Zeit in Oregon war sehr schön. Ich habe das definitiv genossen“, erinnert sich die heute 22-Jährige an ihre vier Jahre andauernde College-Karriere. „Besonders krass ist mir der Wechsel von Deutschland in die Staaten bewusst geworden, als ich das erste Mal dort in einer vollen Arena gespielt habe. Wir hatten dort auf einmal teilweise 12.000 Zuschauer! Das war ich aus Deutschland einfach nicht gewöhnt und es war daher besonders in meiner Anfangszeit sehr eindrücklich für mich.“
Den Leuten vor Ort in der Universitätsstadt Eugene, wo die University of Oregon ihren Sitz hat, werden sich ihrerseits wohl vor allem an das große Talent und die Leidenschaft erinnern, die die Berlinerin mit in das Aufgebot der Ducks brachte: In ihrem dritten Collegejahr aber ihrer insgesamt ersten Spielsaison für das Team, welches in der All-Pac-12 Conference des College-Basketball für Frauen an Wettkämpfen teilnimmt, eroberte Nyara mit ihren Leistungen sogleich alle Fan-Herzen im Sturm. Am Ende der Saison führte sie das Team im Scoring (12.9 PPG), Rebounding (7.3 RPG), den meisten Field Goals (122) und Double-Doubles (4), sowie Spielen an, die sie mit Double-Figures abgeschlossen hatte (19).
Insgesamt trat sie in dieser Spielzeit in 23 von Oregons 24 Partien an, wobei sie in gleich 21 Partien startete, was das große Vertrauen beweist, dass Team und Trainer-Stab bereits nach kurzer Zeit im aktiven Lineup zu der jüngeren Sabally-Schwester gefasst hatten. Dieses besondere Verhältnis innerhalb der Mannschaft ist wohl auch Nyara besonders in Erinnerung geblieben: „Am allermeisten werde ich wahrscheinlich meine Coaches und Teammates von dort vermissen – einfach die ganze Community dort, weil sie diesen Ort für mich so besonders gemacht hat. Gleich von Beginn an waren dort sehr viele Menschen, die mich unterstützt haben, selbst in meinen zwei ersten Jahren, als ich verletzt und daher überhaupt nicht auf dem Feld war, habe ich diese Unterstützung noch gefühlt.“