Jay Huff: Der neue X-Faktor der Memphis Grizzlies
Aktuell liegen noch keine zwei Wochen der neuen NBA-Saison hinter uns und dennoch gibt es bereits die ein oder andere Sensation zu feiern. Darunter ist auch die Neuentdeckung des 2021 ungedraftet gebliebenen Spielers Jay Huff, der im Aufgebot der verletzungsgebeutelten Memphis Grizzlies aufblüht wie eine Sonnenblume im Spätherbst.
Etwas pathetisch, ich weiß, aber angesichts der meisterlichen Leistungen des Newcomers von 12,3 Punkte, 3,0 Rebounds und 1,8 Blocks in 18,8 Minuten bei 63,0 Prozent Trefferquote und 58,8 Prozent aus dem Drei-Punkte-Bereich, kann man sich nur zu blumigen Metaphern hinreißen lassen.
Die Bezeichnung „Newcomer“ ist dabei jedoch eigentlich gar nicht treffend. Huff hat nämlich weitaus mehr harte Arbeit in seine NBA-Karriere reingesteckt als manch anderer junge Starspieler. Der Rest der Liga bemerkt nur leider jetzt erst, wieviel Potential in dem Centerspieler steckt.
Doch fangen wir von vorne an: Nachdem der heute 27-Jährige im 2021er Draft nicht ausgewählt wurde, nahmen ihn die Los Angeles Lakers unter Vertrag – allerdings nur für ihr G-League Team, die South Bay Lakers. Ein ähnliches Schicksal ereilte ihn bei seinen nächsten beiden Vertragsunterschriften in Washington und Denver – beide Franchises verfrachteten ihn ebenfalls in die 2. Klasse.
Doch Huff ließ sich nicht beirren und arbeitete weiterhin hart an seinem Vorankommen als ausgezeichneter Basketballspieler. Seine harte Arbeit in der G-League zeichnete sich aus: Als er zu Beginn dieser Spielzeit von den Memphis Grizzlies übernommen wurde, erhielt er auch dort zunächst einen sogenannten Two-Way-Vertrag.
„Er ist viel dynamischer als ich ihn in Erinnerung hatte“
Beim ersten Spiel der Saison sah Head Coach Taylor Jenkins jedoch etwas in dem ehemaligen Virginia-Starspieler, das ihm vielversprechend vorkam und einen großen Unterschied im Spiel der Mannschaft bewirken könnte.
„Ich hatte ihn im College und in seinen ersten Jahren in der NBA beobachtet, aber er ist viel dynamischer als ich ihn in Erinnerung hatte. Die Art und Weise, wie er auf dem Parkett agieren kann [und] wie er schießt, ist eine großartige Ergänzung für diese Gruppe, besonders auf den Positionen vier oder fünf. Offensiv hat er eine gewisse Vielseitigkeit, die Grundsätze, über die wir sprechen, und die Art, wie er sich ohne den Ball bewegt“, so Jenkins lobend über seine neuste Kader-Ergänzung.
Kurzerhand wurde sein Kontrakt in einen Standard-Vierjahres-Deal umgewandelt. Huff hat dem Team als neuer X-Faktor nun bereits schon zu zwei Siegen in den ersten vier Saisonspielen verholfen und ist seinerseits nach einem langen und steinigen Weg endlich am Ziel seiner Träume angekommen.
Foto: AFP