Kann Chemnitz den Rekordkurs halten?
Heute Abend um 20:00 Uhr treffen im Rahmen des 9. Spieltages der Hauptrunde der deutschen Basketball Bundesliga die NINERS Chemnitz auf die Veolia Towers Hamburg. Die Gastgeber dieser Partie befinden sich mit 14 wettkampfübergreifenden Siegen auf Rekordkurs – ob sie diesen jedoch gegen die Hanseaten halten können?
Sieben Siege in der Bundesliga, sechs Erfolge im FIBA Europe Cup und dazu auch noch ein Pokalsieg über Gießen im Achtelfinale gingen zuletzt auf das Konto der scheinbar unbesiegbaren NINERS Chemnitz. Damit kommen sie langsam aber sicher dem bisherigen Rekord für die längste Glückssträhne in der Liga näher. Diesen hatten die Telekom Baskets Bonn in der Vorsaison aufgestellt, indem sie 18 Spiele der easyCredit BBL, dem Pokal und der Champions League in Serie gewannen.
Als wäre diese Partie für die Chemnitzer Gastgeber dadurch noch nicht brisant genug, handelt es sich bei den Towers Hamburg auch noch um so etwas wie die „Lieblingsfeinde“ der Sachsen. Die Rivalität zwischen beiden Teams geht bis auf deren damalige ProA-Zeit zurück und fand im Aufstieg der Veolia Towers 2019 in die easyCredit Basketball Bundesliga, wohlgemerkt dank eines 72:78-Sieges im fünften Halbfinale ausgerechnet in der für ihre hitzige Stimmung bekannten Chemnitzer Hartmann-Hölle ihren Höhepunkt.
Brisanz, Brisanz und noch mehr Brisanz
Nur allzu eindrücklich dürfte Bundesliga-Fans das letzte Aufeinandertreffen beider Teams in Erinnerung geblieben sein: Obwohl es damals die Chemnitzer waren, die einen knappen 87:80-Sieg davontrugen, schlug den Towers auch noch lange nach dem Spiel eine deutlich spürbare Antipathie entgegen, die schließlich sogar einen Abbruch des TV-Interviews von Lukas Meisner provozierte.
Eine unschöne Begegnung. Angesichts dieser Animositäten ist es beinahe ironisch, dass ausgerechnet zwei ehemalige Hanseaten zu den Publikumslieblingen in der drittgrößten Stadt Sachsens zählen. „Dieses Duell hat eine besondere Historie, wohl die längste in unserer zehnjährigen Geschichte. Ich will das nicht zu hoch ansetzen, es geht ja für uns mehr um das nächste Spiel als die Vergangenheit. Aber klar gibt es viele Erinnerungen, auch schöne wie den Aufstieg damals. Und deswegen macht es für mich auch immer Spaß, nach Chemnitz zu fahren“, fasst Head Coach Benka Barloschky vor der Abfahrt seiner Hamburger Korbjäger zusammen (Hört man da etwa bereits ein leises Sticheln raus?).
Foto: Jan Stimpel