Lynx Head Coach Cheryl Reeve & Powerlifterin JayCee Cooper: Frauen unterstützen Frauen
Heute ist Weltfrauentag. Ein wichtiger Anlass, alle weiblichen Personen in eurem Umfeld – oder wie auf unserer Seite: in eurem Sport – zu feiern! Zu diesem Anlass erzählen wir heute die Geschichte der wohl besten WNBA-Trainerin aller Zeiten, Cheryl Reeve, und wie diese ihre Spielerinnen auf vielfältige Weise unterstützt.
Cheryl Reeves Coaching-Karriere liest sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte. Das WNBA Team Minnesota Lynx wurde von ihr zu allen vier seiner Championships geführt: 2011, 2013, 2015 und 2017. In der Geschichte der WNBA ist sie die Trainerin mit der höchsten Winning Percentage der Ligageschichte. Sie ist die weibliche Coach mit den meisten gewonnen Spielen insgesamt, sowie mit den meisten erfolgreich bestrittenen Postseason Games.
Für diese guten Quoten und ihr einmaliges Engagement wurde sie 2011, 2016 und 2020 als WNBA Coach of the Year ausgezeichnet. 2019 erhielt sie zudem den Award der WNBA Basketball Executive of the Year. Auch derzeit ist sie noch als Head Coach und President of Basketball Operations für die Minnesota Lynx tätig und sammelt weiter eifrig Trophäen. Ihr wohl größter Erfolg ist jedoch das Feiern des Erfolges einer anderen Sportlerin: der ebenfalls aus Minnesota stammenden Powerlifterin JayCee Cooper.
Die Transgender-Athletin gewann erst vor wenigen Tagen die Gerichtsverhandlung, nachdem sie USA Powerlifting (USAPL) für den diskriminierenden Ausschluss verklagt hatte, der es transgender Frauen zuvor untersagt hatte, an Wettkämpfen der Vereinigung teilzunehmen.
Dieser Sieg hat Gewicht
Nach ihrem Sieg vor Gericht meldete sich Head Coach Cheryl Reeve in der StarTribune mit einem Statement zu Wort, mit welchem sie Coopers gerichtliches Vorgehen und ihren Erfolg nicht nur ausdrücklich unterstützte, sondern auch die positiven Folgen dieses Gerichtsbeschlusses für alle Frauen im Sport unterstrich: „Als Cheftrainer und Präsident der Basketballabteilung der Minnesota Lynx habe ich aus erster Hand gesehen, wie viel Arbeit und Können es braucht, um Profisportlerin zu sein. Die Spielerinnen, die ich trainiere, arbeiten jeden Tag hart, um auf höchstem Niveau zu spielen. Aber es braucht mehr als nur einzelne Talente zu verpflichten, um ein erfolgreiches Team zu bilden.“
„Ich suche nach Spielerinnenn, die wissen, wann sie die Führung übernehmen müssen – und wann es an der Zeit ist, ihre Teamkolleginnen glänzen zu lassen – denn Athletinnen sind auf und neben dem Platz Anführerinnen. Deshalb ermutige ich mein Team, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die die Welt um uns herum betreffen. Ich bin stolz, wenn sie sich für die Black Lives Matter Bewegung einsetzen, gegen Lohnunterschiede im Frauensport kämpfen und unsere LGBTQ-Fans feiern.“
„In den letzten Jahren wurde die LGBTQ-Gemeinschaft, insbesondere Transgender-Personen, zunehmend diskriminiert. Die falsche Behauptung, dass Transgender-Frauen eine Bedrohung für den Frauensport darstellen, wurde verwendet, um diskriminierende Gesetze in Staaten im ganzen Land zu rechtfertigen, die oft auf kleine Kinder abzielen. Lassen Sie mich als jemand, der seine gesamte Karriere im Frauensport verbracht hat, klarstellen: Die wahren Bedrohungen für den Frauensport liegen in Hindernissen wie gravierenden Lohnunterschieden, Rassismus, mangelnden Investitionen in weibliche Trainer, sexuellen Übergriffen und einem allgemeinen Mangel an Ressourcen im Frauensport – vom schulischen Wettkampf bis hin zur Elite.“
„[…] Heute freue ich mich darüber, JayCees Sieg in ihrem Fall feiern zu können. Als Elite-Sportlerin ist sie allein aufgrund ihres Status als Transfrau unangemessener Infragestellung ihrer Fähigkeit, an Wettkämpfen teilzunehmen, ausgesetzt worden. Es ist sehr treffend, dass sie ihren Sieg nun ausgerechnet im Women’s History Month feiern kann und damit ein weiteres historisches Hindernis niederreißt, das Frauen daran hindert, sich voll und ganz am öffentlichen Geschehen zu beteiligen.“
Das Statement feiert Diversität unter Sportlern und ist ein Paradebeispiel dafür, wie Frauen andere Frauen unterstützen können.
Foto: AFP