NBA: Magic Johnsons bedeutungsschwerer Rücktritt
Kürzlich jährte sich der Rücktritt einer der größten Basketballstars jemals, Magic Johnson. Aufgrund seiner HIV-Infektion gab die Sportikone am 7. November 1991 ihren Rücktritt aus der Profisport-Szene bekannt. Basketball-magazin blickt mit euch auf eine Karriere voller sportlichem, aber auch gesellschaftlichem Engagement zurück.
Vor 29 Jahren machte Earvin „Magic“ Johnson nicht nur seine Erkrankung mit HIV, sondern zugleich auch seinen Rücktritt aus dem Basketballsport bekannt. „Ich bin mit HIV infiziert und beende deswegen heute meine Karriere“, eröffnet der Profispieler in einer TV-Erklärung. Die Nachricht schockiert viele, nicht nur innerhalb der Liga.
Vielerorts mischte sich Angst um den beliebten Basketballer mit Voreingenommenheit. Damals noch mehr wie heute ist die Krankheit mit Vorurteilen belastet. Das Stigma eines typischerweise homosexuellen Leidens haftet HIV an, innerhalb der Gesellschaft oft noch ein Tabu-Thema.
Sorge um Johnson und Ehefrau Cookie
Magic Johnson räumt ein, sich bei einer seiner zahlreichen Affären mit dem Virus infiziert zu haben. Durch seine Offenheit wird ihm eine bedeutsame Rolle zuteil: Er bricht das Schweigen um die Krankheit, setzt ein Statement, dass vielen Infizierten Mut gibt.
Die Besorgnis um Johnson schwappt auch auf seine Ehefrau Cookie über. Diese ist gerade schwanger. Johnson gibt allerdings Entwarnung: „Sie ist negativ, das ist also kein Problem.“ Auch bei ihm selbst sei AIDS nicht ausgebrochen. Johnson selbst scheint sich mit den Gegebenheiten abgefunden zu haben: „Ich plane, noch lange zu leben und euch zu ärgern.“
Magic Johnson wird zum Helden
Das, was er sagt, gelingt ihm auch. Noch im darauffolgenden Jahr kehrt er auf das Spielfeld zurück. Er ist beim All-Star Game und bei den Olympischen Spielen dabei. Gemeinsam mit Michael Jordan sorgt er für einen wahren Run auf die nordamerikanische Profiliga. Da viele seiner NBA-Kollegen jedoch Ansteckung fürchten, kann Johnson erst 1994 seine Rückkehr in den aktiven Leistungssport feiern.
Aber nicht nur auf dem Spielfeld zeigt Johnson Einsatz. Er schreibt ein Buch und widmet es dem Kampf gegen AIDS. Er gibt der Krankheit als einer unter den ersten ein prominentes Gesicht. US-Präsident George Bush Senior gratuliert persönlich: „Magic ist ein Held für mich.“ Die Weltöffentlichkeit war begeistert und ist es noch!
Foto: AFP