Malcolm Brogdon: Wo ist der einstige Rookie of the Year heute?
Malcolm Brogdon wurde in der Saison 2016/17 zum Rookie of the Year gekürt. Seit diesem Jahr hat aber kaum einer mehr von dem aufstrebenden Youngster gehört. Ein kleiner Deepdive in seine letzten Leistungen zeigt jedoch: Damit tut man dem einstigen Rookie aus der Generation von Towns, Simmons und Co. Unrecht.
Der 26. Juni 2017 war für Malcolm Brogdon ein ganz besonderer Tag. An dessen lauen Sommerabend wurde der Bucks-Nachwuchsspieler nämlich während der jährlichen NBA Awards Show zum Rookie of the Year ausgezeichnet. Eine Ehre, welcher außer ihm in der Teamgeschichte zuvor nur Kareem Abdul-Jabbar (1969-70) – also einer waschechten NBA-Legende – zuteilgeworden war.
Noch Besonderer wurde seine Auszeichnung zudem dadurch, dass er seit dem Bestehen der Liga in ihrer jetzigen Form der erste Rookie war, welcher als in der zweiten Draftrunde ausgewählter Spieler diese Auszeichnung erhielt. Die Zukunft leuchtete also hell für diesen aufstrebenden Youngster.
Wenn wir aber alle mal ganz ehrlich sind: Wer unter den NBA-Fans unter unseren Lesern hätte zweifelsfrei sagen können, wer Malcolm Brogdon ist, oder für welches Team er spielt?
Während nämlich Karl-Anthony Towns, der den Award im Jahr vor Brogdon abräumte, oder aber Ben Simmons, der die Auszeichnung in der Saison 2017/18 erhielt, auch heute noch waschechte Stars sind, ist Malcolm Brogdon ein wenig in der Versenkung verschwunden – zu Unrecht, wie sich nach einem kurzen Deepdive in seine Stats zeigt.
Elitärer Guard, zielsicherer Passer und cleverer Schachspieler – Brogdon wird zu Unrecht unterschätzt
Zugegeben ganz auf dem Level von etwa Towns, der bereits viermal in ein All-Star-Team berufen wurde und im Schnitt gut 22 Punkte und 8 Rebounds auflegt, sind die Stats von Brogdon nicht. Allerdings sind sie für einen Spieler, der so unter dem Radar fliegt, auch wieder überraschend gut: Durchschnittlich 16 Punkte und 6 Assists gehen auf das Konto des Guards, welcher seit 2023 für die Portland Trail Blazers auflief, kürzlich jedoch zu den Washington Wiizards getradet wurde.
Außerdem glänzt Brogdon auf dem Court durch seine Vielseitigkeit, da er sowohl auf der Point Guard- als auch auf der Shooting Guard-Position effektiv eingesetzt werden kann. Er ist ferner ein unterschätzter Passer, der Kreativität zeigt und die richtigen Entscheidungen trifft, vor allem bei Screens. Dies bringt einen zu einer weiteren seiner Stärken: er hat einen sehr hohen Basketball-IQ und kann auf beiden Seiten des Spielfelds clevere Spielzüge initiieren.
Dies bringt mich zu dem Fazit, dass es Malcolm Brogdon definitiv wert ist, seine Geschichte wieder mehr zu erzählen und ihn auch für die kommende NBA-Saison wieder mehr auf dem Schirm zu haben (schon allein, um vor den eigenen Freunden mit edgy Basketballwissen zu punkten).
Foto: AFP