Matchball für Chemnitz trotz Disqualifikation von Yebo

Eine Zuschauertribüne bei einem Basketballspiel

In der Halbfinalserie zwischen den NINERS Chemnitz und ALBA BERLIN steht es seit gestern etwas unverhofft 2-1 für die Sachsen. Obwohl mit Kevin Yebo bereits im ersten Viertel einer ihrer wichtigsten Spieler disqualifiziert wurde, kämpften sich die Niners am Ende an die Spitze und erlangten einen 84:72-Heimsieg, der ihnen Dienstag den Matchball gegen ALBA beschert.

5.000 Zuschauer in der ausverkauften Messe Chemnitz verfolgten gebannt, wie sich eine wenig vielversprechende Partie am Ende in eine Sensation verwandelte: ALBA BERLIN läutete dieses Halbfinalspiel nämlich mit einem 6:0-Run ein und führte Mitte des ersten Viertels schon zum ersten Mal beinahe zweistellig (13:4, 5. Spielminute).

Aber erst dann erfolgte die aus NINERS Sicht wirklich große Katastrophe: Ihr Center Kevin Yebo wurde nach einem Foul gegen Tim Schneider disqualifiziert. Von diesem Schock erholten sich die Neuner in diesem Viertel nicht mehr. Am Ende der ersten zehn Minuten stand es 26:14 zugunsten der Berliner.

Bis zur Halbzeitpause blieb den Hausherren nicht viel anderes möglich, als Schadensbegrenzung zu betreiben (29:37).

Die Mentalität eines Champions

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Chemnitzern immerhin, diesen 8-Punkte-Rückstand zu halten. Zwar enteilten die Albatrosse zunächst wieder auf 60:44 (28. Spielminute), die Gastgeber kamen jedoch bis zum Ende dieses Spielabschnittes erneut auf 53:61 heran. Was folgte war der große Knall für ALBA in Viertel vier.

„Wir haben drei gute Viertel gespielt, doch gegen starke Teams muss man in den Playoffs 40 Minuten durchziehen. Im Schlussabschnitt leisteten wir uns zu viele Ballverluste,“ sollte Berlins Headcoach Israel Gonzales später über diesen Schlüsselmoment sagen. „Wir wissen um den Charakter der NINERS, die solche Comebacks in dieser Saison schon mehrfach hinlegten, gerade in eigener Halle. Sie sind FIBA Europe Cup Champion und das sagt einiges über ihre Mentalität aus. Heute stellten sie ihren Glauben an sich selbst unter Beweis.“ Und wie sie das taten: Nach vier Minuten im Schlussabschnitt übernahmen die Niners erstmals die Führung (67:65). Ein furioser 11:0-Lauf mündete schließlich in einem 69:65 Vorsprung.

Nun wurde der Chemnitzer Vormarsch jedoch wieder etwas ausgebremst: Gegen Jonas Richter wurde das fünfte Foul gepfiffen. Doch erneut arrangierten sich die Hausherren geschickt um, passten sich den neuen Gegebenheiten an. Was folgte war ein gelungener 15:0-Lauf, der den NINERS nicht nur den 84:72-Sieg, sondern auch die entscheidende Führung in der Serie sicherte.

Foto: Jan Stimpel

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