Mehr davon, Jared McCain!
Jared McCain war als Basketballspieler an der Duke University ein Star. Erst vor wenigen Tagen wurde er daher an Position 16 des diesjährigen NBA-Drafts von den Philadelphia 76ers ausgewählt. Doch statt diesen großen Erfolg in der Karriere eines jungen Spielers zu feiern, von dem wir sicherlich noch viel hören werden, hat das Internet wieder andere Probleme.
Ich bin heute Morgen mit Kopfschmerzen aufgewacht. Nein, eigentlich stimmt das nicht. Ich bin ganz normal aufgewacht und habe dann Kopfschmerzen bekommen, als ich einen Instagram-Beitrag der Sportnewsseite thesports.ish gesehen habe.
Abgebildet war der kürzlich an 16. Draftposition von den Philadelphia 76ers ausgewählte Jared McCain, ein früherer Starspieler an der Duke. Unter dem Foto war ein Posting abgebildet, das sich über die Kommentarschreiber echauffierte, die den 20-Jährigen NBA-Youngster für seine Schwarz angemalten Fingernägel schikanierten:
„Ihr alle würdet Männer, denen sexuelle Gewalt vorgeworfen wird, bis auf den Tod verteidigen. Aber wenn ein Typ sich die Nägel lackiert und happy damit ist werdet ihr wütend und reagiert frustriert.“
Und tatsächlich: Bereits aus McCains College-Zeit existieren Artikel renommierter Sportzeitschriften in denen ein großer Wirbel um die Maniküre des NBA-Stars gemacht wird. „Jared McCain’s fingernails, explained“ titelte so beispielsweise die Sportingnews, als wäre uns der Duke-Guard allen eine Entschuldigung für diese bahnbrechende Lebensentscheidung schuldig.
Farbe zeigen
„Ich meine, von klein auf wurde mir immer gesagt, ich solle einfach ich selbst sein“, wurde McCain in dem Beitrag zitiert. „Ich mag es einfach, Farbe zu tragen, und das habe ich schon immer getan. Ich war schon immer dafür, in jeder möglichen Situation einfach man selbst zu sein. Und sich nie von jemandem vorschreiben zu lassen, was man sein kann und was nicht. Deshalb sind die lackierten Nägel jetzt ein Teil von mir. Ich tue es einfach, ob ich nun gehasst werde oder nicht.“
Eindeutig die beste Entscheidung, die man in einer derartigen Situation haben kann – und McCain ging sogar noch einen Schritt weiter. Vor dem Draft machte er nämlich einen Deal mit der Kosmetikmarke Sally Hansen (benannt nach der weiblichen Pionierin der Beauty-Industrie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Sally Hansen, nur mal so nebenbei bemerkt). Diese staffierten ihn nicht nur mit dem passenden Nagellack zum Draft-Outfit aus, Nein, sie brachten zudem einen Beitrag, in dem der nunmehr frischgebackene Sixers-Spieler seine Nail Routine vorstellt. Das lieben wir ja nur. Und wenn wir das erste Sportmagazin sind, die es ganz deutlich sagen: Leute, wir wollen mehr davon. Profisportler dieser Erde, sendet uns eure Beauty Routinen, wir sind begeistert.
Foto: AFP