NBA: „I can be your Herro, Baby”
Mit gerade einmal 20 Jahren begeisterte Miami Heats Rookie Tyler Herro dieses Jahr Kritiker und Fans in den NBA-Playoffs. Spätestens seit seiner grandiosen Performance in Spiel 4 der Eastern Conference Finals ist er endgültig auf dem Radar der Basketballkenner weltweit aufgetaucht. Der junge Shooting Guard spielte sich kürzlich in die Herzen der Zuschauer und brach nebenbei einen Rekord nach dem nächsten. Seine Fans twittern in Anlehnung an den Song von Enrique Iglesias jedenfalls jetzt schon fleißig „I can be your Herro, baby“.
In den NBA-Drafts hatten die Miami Heat den Rookie an dreizehnter Stelle für ihr Team auserkoren. Für Herro ging damit ein Traum in Erfüllung. Dabei hatten viele Kritiker Herros Spannweite von 1,91 Metern bei einer Körpergröße von 1,96 Meter schlichtweg für zu klein für die Finals empfunden.
Diesjähriger Spitzensportler Jimmy Butler hingegen war von Anfang an begeistert von seinem neuen Teammitglied. Der erfahrenere Butler nahm Herro von Beginn an unter seine Fittiche und prophezeite früh die zukünftige Erfolgsgeschichte des jungen Spielers.
Herro bricht Magic Johnsons Rekorde
Er sollte Recht behalten: In Spiel vier gelang dem knabenhaften Herro eine überragende Leistung. Von der Bank kommend erzielte er sagenhafte 37 Punkte. Damit ist er nun auf Augenhöhe mit Basketball-Legende Magic Johnson, dem als einzigem anderen Spieler im selben Alter eine solche Glanzleistung glückte. Viele sahen ihn damit als Finals-Wegbereiter für die Heats.
In der NBA Finals-Serie gegen den Titelfavorit Los Angeles Lakers legte Tyler Herro noch einmal nach. Als er in der Nacht des zweiten Spiels der Best-of-seven-Serie das Spielfeld betrat, brach er Johnsons nächsten Rekord. Nur 20 Jahre und 256 Tage alt, war er der jüngste Spieler, der jemals in den Finals an den Start gehen durfte.
Ersatz für Leistungsträger Dragic und Adebayo
Ab Match 2 gegen die Lakers mussten die Rookies aus Miami außerdem als Ersatz für die verletzten Leistungsträger Bam Adebayo und Goran Dragic ran. Dieser Herausforderung stellte sich der selbstbewusste Herro jedoch nur allzu gerne. In der dritten Begegnung glänzte er mit 17 Punkten für sein Team und heimste viel Lob für sein Talent ein.
In Spiel 4 lachten die Fans über die witzige Grimasse, die Tyler machte, als ihm ein Rainbow Floater direkt über den Kopf des Spitzenverteidigers der Lakers Anthony Davis gelang. Und auch im darauffolgenden Spiel konnte Herro wieder von sich Reden machen. Ihm gelangen nur zwei Sekunden vor dem Schluss-Buzzer zwei Freiwürfe. Das Spiel endete dank ihm daraufhin 111:108 für Miami.
Auch wenn Herro und seine Mannschaft sich den Lakers schließlich 4:2 in den Finals beugen mussten, ist für viele klar: Der junge Shooting Guard könnte ein aufgehender Stern am Basketball-Himmel sein. Wer von diesem Sport etwas versteht, der wird den jungen „Hero“ lieber im Auge behalten.
Titelbild: AFP