NBA-Saisonprognosen: Ein Sturm zieht auf in OKC

Shai Gilgeous-Alexander beim Dunking

Die Oklahoma City Thunder haben mit ihren bisherigen Offseason-Moves ernst gemacht: Nicht nur, dass man sich von dem ein oder anderen in Ungnade gefallenen Spieler entledigte, Nein, die Pläne der Thunder sehen viel mehr als nur PR vor – und zwar die Übernahme der Western Conference.

Noch dauert es gut 1 ½ Monate, bis die zahlreichen NBA-Teams wieder ihr Training aufnehmen dürfen (Stichtag hierfür ist der 1. Oktober). Das bedeutet aber nicht, dass bei den Mannschaften nicht jetzt schon einiges in Bewegung ist. Schließlich ist die Offseason in vollem Gange und wie jedes Jahr gibt es beim munteren Austausch von Spielern einige Gewinner und einige Verlierer.

Die Oklahoma City Thunder scheinen dieses Jahr in erstere Kategorie zu fallen. Im Offseason Powerranking der Liga selbst belegen sie derzeit im Westen den ersten Platz – und das nicht ohne Grund. Es sieht ganz so aus, als würden die Thunder auf eine äußerst vielversprechende Spielzeit 2024/25 zusteuern.

Caruso und Hartenstein als zwei geschickte Neuverpflichtungen

Und das sind die Gründe: Zum einen wären da natürlich die geschickten Neuverpflichtungen zu nennen, die OKC in den vergangenen Wochen getätigt hat. Hierbei tauschte man äußerst geschickt mit den Chicago Bulls einen eher kontroversen Spieler gegen einen echten Zuschauerliebling: Josh Giddey, der wegen einer fragwürdigen Beziehung zu einer Minderjährigen mehrfach ausgebuht worden war, verlässt das Lager der Thunder. Dafür kommt Guard Alex Caruso, der mit seiner sympathischen Art nicht nur ein echter Fanmagnet ist, sondern auch noch den letztjährigen NBA Hustle Award abgeräumt, sowie es in die letzten zwei All-Defensive Teams geschafft hat (2022-23 First Team und 2023-24 Second Team).

Zudem verstärkte man sich – und das dürfte vor allem alle deutschen Fans freuen – mit Isaiah Hartenstein, der einen Dreijahresdeal über 87 Millionen Dollar unterschrieb. Als sehr defensiv-begabter Center spielte er eine wichtige Rolle im Run der New York Knicks zu den 2024 Eastern Conference Semifinals und soll diese Qualitäten nun auch im Kader der Thunder einbringen.

Das Puzzle fügt sich zusammen

Diese beiden Verpflichtungen machen deshalb so viel Sinn, da sie zwei wichtige Lücken/ Qualitäten im OKC-Kader der kommenden Saison ausfüllen: Die Thunder waren in der Liga führend, was den prozentualen Anteil ihrer 3-Punkte-Versuche (80 %) anging, die durch Fangen erzielt wurden. Caruso wiederum traf in der letzten Saison 40,6 % seiner Catch-and-Shoot 3s. Damit baut er also eine wichtige Stärke aus, die für die Thunder ein Alleinstellungsmerkmal darstellt: Sie haben insgesamt nun nämlich neun Spieler unter Vertrag, die in der letzten Saison den Liga-Durchschnitt oder besser aus der 3-Punkte-Distanz getroffen haben. Kein anderes Team hat mehr als sieben in seinem Aufgebot.

Am defensiven Ende kommt wiederum Hartenstein ins Spiel. OKC hatte in der vergangenen Saison das Problem, dass sie sowohl im Offensiv- als auch im Defensive-Rebounding-Ranking unter den letzten fünf rangierten. Dies soll nun der deutsch-amerikanische Big übernehmen, der letztes Jahr unter 288 Spielern, die im Durchschnitt mindestens 15 Minuten in 40 oder mehr Spielen gespielt haben, als viertbester Offensiv-Rebounder (12,9 %) abschnitt, wie Liga-Statistiken besagen.

Insgesamt ergibt sich damit ein recht schlüssiger Plan der Thunder für die kommende Saison, der sowohl ihre größten Schwächen aus der Vorsaison (Defensives Rebounding) kompensieren könnte, als auch die größte Stärke (Dreier) ausbaut. Die Prognose für den Saisonstart im Westen sieht eindeutig Sturm voraus.

Foto: AFP

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