Ohne Bezahlung: Embiid für 3 Spiele suspendiert
Wie Joe Dumars, Executive Vice President und Head of Basketball Operations, am Dienstag mitteilte, wird der Philadelphia 76ers Center Joel Embiid für die nächsten drei Spiele suspendiert werden, da er einen Medienvertreter geschubst hat.
„Gegenseitiger Respekt ist für die Beziehung zwischen Spielern und Medien in der NBA von größter Bedeutung“, so Dumars: „Wir verstehen zwar, dass Joel sich durch die persönliche Art der ursprünglichen Version der Kolumne des Reporters beleidigt fühlte, aber die Interaktionen müssen auf beiden Seiten professionell bleiben und dürfen niemals handgreiflich werden.“
Wie SPOX berichtet, hatte eine Kolumne des Journalisten über den MVP von 2023 dessen Reaktion ausgelöst. Angaben der Liga zur Folge schubste Embiid den Journalisten nach dem Spiel gegen die Memphis Grizzlies (107:124) in der Kabine.
Die Liga ließ Konsequenzen folgen und suspendierte den aktuell noch verletzten Embiid für die nächsten drei Spiele bei denen Embiid eigentlich wieder einsatzfähig wäre. In dieser Zeit erhält der Starspieler kein Gehalt und verliert dadurch laut ESPN mehr als eine Million Dollar.
Die Ahndung der Liga ist nachvollziehbar. Ein körperlicher Angriff darf niemals toleriert werden. Davon zu sprechen, dass sie Embiid durch kritische Berichtserstattung beleidigt fühlte und deshalb austeilte – wie es in mehreren nachfolgenden Berichten heißt – trifft den Nagel jedoch auch nicht ganz auf den Kopf.
Zwar spöttelte der angegriffene Journalist, Marcus Hayes, in einer seiner letzten Veröffentlichungen: „Nun, um in seinem Job gut zu sein, muss man zuerst zur Arbeit erscheinen. Embiid hat genau das Gegenteil erreicht.“ Der Teil, der den 30-Jährigen aber mutmaßlich eher persönlich zusetzte, waren die Referenzen des Medienvertreters auf seinen im Alter von 13 Jahren verstorbenen Bruder Arthur, nach welchem Embiids Sohn benannt ist.
Kolumnist Hayes machte Anspielung auf Embiids Sohn und verstorbenen Bruder
Diese Zeilen fehlen in der später editierten Fassung der Kolumne. Im Original war dort jedoch zu lesen: „Joel Embiid bezeichnet die Geburt seines Sohnes Arthur immer wieder als den wichtigsten Wendepunkt in seiner Basketballkarriere. Er sagt oft, dass er großartig sein will, um ein Vermächtnis für den Jungen zu hinterlassen, der nach seinem kleinen Bruder benannt ist, der tragischerweise bei einem Autounfall starb, als Embiid in seinem ersten Jahr bei den 76ers war. Nun, um in seinem Job großartig zu sein, muss man zuerst zur Arbeit erscheinen. Embiid hat genau das Gegenteil erreicht.“ Hayes entschuldigte sich später auf X für diese Zeilen.
Die 76ers glauben derweil nicht, dass Embiid langfristige emotionale Probleme hat, auf die die körperliche Auseinandersetzung zurückzuführen sei. Eine Quelle des Teams gab am Dienstag an, dass das Team dies als einen isolierten Vorfall betrachte, der eskalierte, weil es sich um „sehr persönliche“ Anspielungen auf Embiids Familie handelte.