Olympia: DBB-Herren scheitern im Halbfinale gegen Frankreich

Das deutsche Team nach dem Halbfinal-Spiel Frankreich vs. Deutschland bei Olympia 2024

Der Traum vom Olympia-Gold ist ausgeträumt. Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren unterlag gestern Abend im Halbfinale knapp 69:73 Gastgeber Frankreich. Schröder und Co. können jedoch noch immer mit einer Medaille nach Hause gehen, wenn sie am Samstag im Spiel um Platz 3 Serbien schlagen.

„Ich bin jetzt gerade sehr enttäuscht. Wenn man so kurz vor dem Einzug in ein Olympisches Finale steht, ist das glaube ich verständlich. Ich weiß, dass wir immer noch eine Medaille gewinnen können, unser großes Ziel. Aber da kann ich im Moment nicht dran denken“, eröffnete Deutschlands Punktespezialist Franz Wagner, der am gestrigen Abend nur gerade so die 10-Punkte-Marke knacken konnte. „Morgen sieht das wieder anders aus. Die Franzosen haben heute ganz anders und viel physischer gespielt als noch in Lille. Damit haben wir unsere Schwierigkeiten gehabt.“

Tatsächlich taten sich die DBB-Herren gegen die französische Auswahl schwer. Dabei hatte die Partie mit einem furiosen 25:18-Eröffnungsviertel eigentlich so gut angefangen. Wie immer starteten Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Daniel Theis und Johannes Voigtmann für Deutschland. Das Heimpublikum in der Bercy Arena in Paris verstummte hörbar, als Franz Wagner einen Dreier zur 12:2-Führung nach nur wenigen Minuten traf.

Bereits im zweiten Viertel begann der deutsche Vorsprung dann jedoch zu bröckeln. Schuld daran waren vor allem Frankreichs Energizer Isaia Cordinier, sowie das NBA-„Wunderkind“ Victor Wembanyama, welcher bereits mit 20 Jahren um seine erste olympische Medaille kämpft. Langsam aber sicher krochen die olympischen Gegner von 22:28 in der 12. Spielminute auf 29:33 in der 18. Heran. Bundestrainer Gordon Herbert nahm nun eine Auszeit, das Momentum war jedoch zugunsten Frankreichs gekippt. In der Folge gingen beide Mannschaften mit einem unentschiedenen Zwischenstand in die Kabinen – eigentlich nicht die schlechteste Ausgangslage.

Drittes Viertel entscheidend

Jedoch nur eigentlich, denn im dritten Viertel begann für die DBB-Herren der Auftakt zum Untergang. Nicolas Batum eröffnete für die Franzosen das Viertel mit einem Dreier zum 33:36, der das Stadion wieder zum Leben erweckte, noch konterte Voigtmann jedoch gleich zweimal. Auf diese Weise gestalteten sich beinahe sämtliche der nächsten 10 Minuten: Frankreich eröffnete, Deutschland tat sich schwerer, konterte jedoch noch immer. Der Knoten platzte in der Retrospektive nachdem Evan Fournier in der 29. Minute für Frankreich zum 56:50 traf.

Mit dieser schwer zu überbrückenden Lücke als Aufgabe starteten die DBB-Herren in den Schlussabschnitt. Per Wemby-Dreier enteilten die Gastgeber nun jedoch auch 63:53. Nun wurde es eng für den Deutschen, die sich nach dieser Partie keinesfalls vorwerfen können, nicht bis zum Schluss gekämpft zu haben: Isaac Bonga sorgte mit einem Dreier zum 60:67 für einen wichtigen Motivations-Push. Nun begann die sehr hektische Schlussphase, in der beide Teams zunächst mehrfach Chancen auf einen Abschluss verpassten. Mit genau einer Minute auf der Uhr besorgte Schröder das 65:69. Auch Franz Wagner verkürzte mit 38 Sekunden verbleibend noch einmal auf 68:70. Alle hielten nun die Luft an, doch der Sieg blieb am Ende nicht zu erreichen.

Titelbild: AFP

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