Olympia: Deutsche Basketballer erstmals seit 29 Jahren im Viertelfinale
Das ist gerade noch einmal gut gegangen: Nachdem die dritte Vorrundenpartie der DBB-Herren Samstagmorgen gegen das Team Australien 76:89 verloren gegangen war, mussten das „Team D“ um den Einzug ins Viertelfinale bangen.
Kurze Zeit später erreichte die deutschen Fans dann allerdings die erlösende Nachricht, dass die Deutschen mit ein wenig Schützenhilfe des US-Teams als Gruppendritte wieder in der nächsten Runde der Olympischen Spiele in Tokio an den Start gehen werden.
Das erste Mal seit 29 Jahren erreichen die deutschen Korbjäger damit ein olympisches Viertelfinale. Bundestrainer Henrik Rödl sprach von einem „ganz besonderen Hallo“ des deutschen Basketballs.
Frustration nach verpatzter Partie gegen Australien
Eine kurze Zeit lang hatte es düster ausgesehen für das deutsche Basketball Olympiateam. Die australischen Gegner erwiesen sich in der dritten und letzten Partie der Vorrunde als deutlich überlegen – und dass, obwohl sie kurzfristig auf ihren Center Aron Baynes von den Toronto Raptors verzichten mussten.
DBB-Athlet Robin Benzing zeigte sich im Anschluss an die deutsche Niederlage derart frustriert, dass er einem Ballwagen, der an der Seitenlinie stand, einen kräftigen Tritt versetzte. Auch Power Forward Danilo Barthel äußerte sich negativ über die verpasste Chance, aus eigener Kraft ins Viertelfinale einzuziehen: „Wir haben am Ende ein bisschen unser Konzept verloren. Da hätten wir konzentrierter sein müssen, weil wir wussten, dass jeder Punkt für das Weiterkommen zählt.“
Team Deutschland darf auf „Über-Sensation“ hoffen
Doch jeder Anflug von Frustration war wieder vergessen, als das Team die freudige Botschaft erreichte, dass die USA ihren Gegner Tschechien mit über zwei Punkten Differenz geschlagen hatte (119:84). Es war das Endergebnis, dass sich die Deutschen für den eigenen Einzug ins Viertelfinale benötigt hatten.
In der Runde der letzten Acht darf das „Team D“ nun sogar auf ein besseres Endergebnis als Platz sieben bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona hoffen. Dies wäre, um mit den Worten des Bundestrainers zu sprechen, dann eine wahre „Über-Sensation“.
„Bei den ganzen Leuten, die hier fehlen, mit dieser Mannschaft so weit zu kommen, ist natürlich eine ganz besondere Sache“, lobte Rödl ferner und spielte damit wahrscheinlich auf das fehlende NBA-Trio aus Superstar Dennis Schröder, sowie den beiden NBA-Profis Maxi Kleber und Daniel Theis im deutschen Aufgebot an. Fest steht, dass das deutsche Team bisher auch ohne diese drei Stars weit gekommen ist. Fans dürfen der ersten Begegnung des Viertelfinales am kommenden Dienstag also gespannt entgegensehen.
Foto: FIBA.basketball