Playoffs 1997: 3 Buzzer-Beater in der Crunch Time
Jeder Basketball-Fan liebt diesen Moment: Die letzten Sekunden einer spannenden Basketballpartie laufen dramatisch auf der Spieluhr herunter, das eigene Team liegt hinten, doch dann wagt einer der Spieler einen letzten verzweifelten Versuch – Swoosh! Der Ball saust durchs Netz und der Buzzer-Beater ist perfekt.
In den Playoffs 1997 kamen Enthusiasten des orangenen Spielballs gleich dreimal in den Genuss eines solchen Moments. Die drei Schützen dieser überragenden Meistertreffer waren Rex Chapman, Eddie Johnson und John Stockton – ein durchaus interessantes Trio, wenn man bedenkt, dass keiner von ihnen, der wirkliche Star-Spieler ihres jeweiligen Teams war. Nichts desto weniger sollten sie in dieser Endrunde ihren Moment um zu glänzen absahnen.
Beginnen wir mit Chapman: Nur Sekunden vor dem Abpfiff einer spannenden Partie zwischen seinen Phoenix Suns und den konkurrierenden Seattle SuperSonics bekam dieser einen Pass von Jason Kidd – die Chance zum Ausgleich der Partie! Mit dem gegnerischen Guard Hersey Hawkins dicht auf den Fersen, wagte Chapman einen Wurf der Verzweiflung Richtung Korb. Was zunächst mehr wie ein Strauchler ausgesehen hatte, entpuppte sich als perfekter Rainbow durchs Netz. Mit 1,9 Sekunden auf der Spieluhr hatten die Suns die Partie ausgeglichen!
Rockets gegen Jazz, Johnson gegen Stockton
Im Finale der Western Conference trafen kurz darauf die Rockets auf die Jazz. Für Erstere ging ein gewisser Eddie Johnson an den Start, der zwar erst kürzlich seinen 38. Geburtstag begangen hatte, in dieser Partie jedoch beweisen sollte, was für ein langer Atem noch in ihm steckte: Mit dem dröhnenden Sound der Spieluhr verwandelte er einen Pass von Matt Maloney in einen waschechten Buzzer-Beater. „Es ist der bedeutendste Shot meiner Karriere“, sollte Johnson später selbst unter dieser Leistung Bilanz ziehen.
Schade nur für Johnson, dass dieser Wurf bereits Tage später ausgerechnet von einem seiner Jazz-Rivalen überboten werden sollte: John Stockton. Als es in Spiel 6 der Serie zwischen den Rockets und den Jazz ausgerechnet 100-100 stand, wagte dieser das unmögliche und verwandelte den dritten krachenden Buzzer-Beater direkt über den Kopf des legendären Verteidigers Charles Barkley hinweg. Es war ein Wurf, der den Jazz nicht nur den Sieg in der Serie, sondern zudem auch noch ihre erste Playoff-Teilnahme einbringen sollte.
„Am Ende des Spiels ist es für jeden leicht, sich zu verzetteln“, fasste Stockton später die prekäre Lage unter dem Korb zusammen, nur Sekunden, bevor diese legendäre Partie zu Ende ging. „Ich denke, jeder hat das getan, was er tun sollte. Bryon hat mir einen tollen Pass gegeben, um den Ball schnell zu mir zu bringen, und ich bin ihn einfach losgeworden. Ich stand eine Sekunde lang frei und fühlte mich sicher, ihn zu schießen.“
Foto: AFP