Stephen Curry und Sabrina Ionescu freuen sich auf ihr Shoot-out am All-Star Wochenende
Dieses Jahr wird es beim All-Star Weekend etwas noch nie Dagewesenes geben: Einen Wettkampf zwischen NBA und WNBA, der in einem Kräftemessen zwischen Steph Curry, als dem besten Dreierschützen der NBA aller Zeiten, und Sabrina Ionescu, als single-season Rekordhalterin der Distanzwürfe in der WNBA, Gestalt annehmen wird. Möge der bessere Schütze – oder die bessere Schützin – gewinnen.
Was uns an diesem Wettkampf zwischen den beiden Basketballlegenden besonders gut gefällt ist die pure Freude am Spiel und der Wettkampfgeist, der den Grundstein für dieses spezielle Zusammentreffen erst gelegt hat. Die Idee entstand kurz nachdem Ionescu das WNBA All-Star 3-Point-Shootout 2023 gewonnen hatte. Sie erzielte 37 Punkte mit 25 von 27 Würfen – die meisten in der Geschichte der WNBA oder NBA und übertraf damit Currys Rekord von 31 Punkten. Die beiden hatten bereits eine Freundschaft und nun einen Wettbewerb, wie man auf der Ligawebsite so passend resümierte.
„Das ist es, worum es im Sport geht, um den Wettbewerb (…) man sucht nach Möglichkeiten, die Messlatte höher zu legen“, freute sich Curry dementsprechend auch in einem gemeinsamen Zoom Call mit seiner Konkurrentin auf das Aufeinandertreffen. Und Ionescu stimmte mit ein: „Wir freuen uns einfach nur, die Möglichkeit zu bekommen, dass hier machen zu dürfen.“
Was bedeutet der Wettkampf für die Zukunft?
Was als Geplänkel zwischen befreundeten Sportlern begann, hat in der Basketballcommunity jedoch längst einen Stein ins Rollen gebracht. So verwundert es auch nicht, dass Shaun Powell von NBA.com gestern folgende Frage in einem Exklusivinterview mit Adam Silver an den NBA Commissioner richtete: „Ist die Teilnahme von WNBA-Star Sabrina Ionescu am All-Star-Samstag, die sich in einem mit Spannung erwarteten 3-Punkte-Wettkampf mit Steph Curry messen wird, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Liga die wachsende Popularität des Frauenbasketballs erkannt hat?“
Silver hatte darauf eine klare Antwort: „Keine Frage. Wir haben gesehen, wie der Frauenbasketball und die WNBA in den letzten Jahren sprunghaft gewachsen sind. Aber ich möchte auch hinzufügen, dass die ganze Anerkennung an Steph und Sabrina gehen sollte. Sie sind von sich aus darauf gekommen. Sie haben eine Beziehung zueinander. Sie dachten, das wäre etwas, das Spaß machen würde. Wenn die besten Ideen wirklich organisch und nicht erzwungen sind, kommen sie meiner Meinung nach auch am besten an.“ Dem kann man wohl nur zustimmen und Letzteres ist auch das Fazit, welches wir bereits in unserem ersten Beitrag über das Event gezogen haben.
Nichtsdestoweniger zeichnet sich mit dieser Interviewfrage bereits ab, wieviel Bedeutung diesem Aufeinandertreffen eben doch zugesprochen wird. „Ich glaube, keiner von uns kennt die Tragweite und das Ausmaß, das dies annehmen könnte“, unterstrich so auch die WNBA-Rekordhalterin noch einmal. Wer weiß, vielleicht ist mit diesem simplen Shoot-out, aus einem freundschaftlichen Konkurrenzkampf geboren, ja der Weg für etwas ganz Neues und Großartiges geebnet: Dem Aufeinandertreffen von NBA und WNBA auf Augenhöhe, der Gender Equality im Profisport. Zunächst soll am kommenden Samstag aber einfach nur Basketball gespielt werden.
Fotos: AFP