Titelverteidiger Slowenien scheitert am Außenseiter Polen
Eine Sensation jagt die nächste in dieser Basketball-EM: Nachdem zunächst Deutschland überraschend im Duell mit dem Favorit Griechenland als Sieger hervorgegangen war, besiegte am vergangenen Abend der Außenseiter Polen die Slowenen rund um den NBA-Star Luka Doncic.
Was sagt man dazu? Nach dem Aus von Serbien rund um den NBA-MVP Nikola Jokic (Denver Nuggets), sowie der Niederlage Griechenlands mit Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks) und nun auch noch dem überraschenden Scheitern von Slowenien um Doncic (Dallas Mavericks) sind im Halbfinale nun gleich drei Schwergewichte dieser Basketball-EM nicht mehr dabei. Ein Ergebnis, das im Vorfeld dieses Wettkampfes wohl nur sehr wenige haben kommen sehen, galten alle drei dieser Teams bisher als klare Favoriten.
Mit ordentlich Oberwasser, so dachte man, gingen am vergangenen Abend so auch die Slowenen in ihre Partie gegen Polen. Das Team um den NBA-Star leistete sich jedoch einen katastrophalen Fehlstart und fand daraufhin bis zur Halbzeit nicht zurück ins Spiel. Die Polen hingegen, welche aufgrund von gleich zwei Niederlagen in der Vorrunde – 59:89 gegen Finnland und 69:96 gegen Serbien – als klare Underdogs dieser Partie betrachtet worden waren, erkämpften sich in den ersten 20 Spielminuten zeitweise sogar einen 23-Punkte-Vorsprung. Nach der Pause kam Slowenien dann noch einmal mit einem überraschenden 24:6-Viertel zurück, am Ende nützte aber auch dieses Comeback nichts gegen die überlegenen Polen, die sich schließlich 90:87 durchsetzten.
Doncic selbst schien nach einem Sturz Probleme mit dem Rücken zu haben und blieb daher in dieser schicksalshaften Partie unter seinen Möglichkeiten. „Glückwunsch an Polen, sie haben ein fantastisches Spiel gezeigt. Ich war katastrophal heute. Ich habe mein Team im Stich gelassen, die Pleite geht auf mich“, lautete am Ende der Partie das selbstkritische Fazit des NBA-Stars .
Ponitka gelingt historisches Triple Double
An seiner Stelle kristallisierte sich über den Verlauf der Partie hinweg ein anderer Spieler als Superstar dieser Begegnung heraus: Der Pole Mateusz Ponitka. Dieser schoss sich mit insgesamt 26 Punkten nicht nur zum besten Werfer, der Small Forward legte zudem auch noch 16 Rebounds und 10 Assists obendrauf, womit ihm das erst dritte Triple Double im Rahmen einer EuroBasket seit 1995 gelang.
„Ich war etwas überrascht“, so Ponitka nach dem unerwarteten Sieg, „dass wir in der ersten Halbzeit so gut gespielt haben. 20 Punkte Vorsprung gegen den Titelverteidiger – das war wirklich beeindruckend.“
Foto: Fiba Basketball