Wer ist Mr. Whammy?

Ein Spieler der Milwaukee Bucks macht einen Freiwurf in der Arena der Brooklyn Nets

Eigentlich wird ein Basketball-Spiel immer von den Spielern auf dem Feld entschieden – eigentlich, denn im Falle der Brooklyn Nets liegt der Fall schon seit Jahren etwas anders. Die New Yorker Korbjäger haben nämlich Super-Fan und „Geheimwaffe“ Bruce Reznick alias Mr. Whammy auf ihrer Seite, der schon das ein oder andere Spiel zugunsten seiner Lieblinge beeinflusst hat.

Hinter dem Spitznamen „Mr. Whammy“ verbirgt sich schon seit vielen Jahren ein und dieselbe Person: Bruce Reznick, ein 87-jähriger Basketballenthusiast aus New York, der seit nicht weniger als 25 Jahren Besitzer einer Saisondauerkarte für die Brooklyn Nets ist. (Er ist sogar schon so lange Fan, dass das Team zu Beginn seiner Besuche noch „New Jersey Nets“ hieß).

Besonders ist Reznick als Nets-Fan jedoch nicht nur aufgrund seiner langjährigen Treue – auch wenn diese sicherlich bemerkenswert ist – sondern aufgrund seines außergewöhnlich großen Talents, die Gegenspieler der Nets an der Freiwurflinie abzulenken.

Wie die Nets selbst im vergangenen Jahr auf ihrem X-Account veröffentlichten, ist „Mr. Whammy“ dabei so erfolgreich, dass die Brooklyner in der vergangenen Saison bei Heimspielen die niedrigste Freiwurfquote der gesamten Liga verzeichneten. „Der Whammy Effekt ist real“, schrieb das Team dazu.

Jemandem einen Whammy geben

Diesen Effekt erzielt Reznick, indem er den gegnerischen Spielern „einen Whammy“ gibt, wie es der Nets Broadcaster Ian Eagle ab einem gewissen Zeitpunkt zu nennen pflegte. Die Ablenkungsmanöver folgen dabei einer Art Dreiphasenplan: Die einfachste Form sind simples Schreien und Gestikulieren: Mr. Whammy schreit und macht übertriebene Gesten an seinem Stammplatz dicht hinter dem Korb, um die Aufmerksamkeit des Spielers zu erregen, der den Freiwurf ausführt.

Falls dies nicht den erwünschten Effekt hat, geht „Mr. Whammy“ zu einer „höflichen“ Form des Trash-Talks über – er ist immerhin ein älterer Herr mit guten Manieren. „Sieh mich an, sieh mich an!“ oder „Wirf daneben!“ sind die Höchstformen verbaler Gewalt, zu denen sich der 87-Jährige herablässt, während er seinen kleinen Finger und Zeigefinger schüttelt.

Die wohl größte Form der Ablenkung schafft Reznick jedoch durch seine konstante Präsenz: Er ist ein fester Bestandteil der Nets-Spiele, sitzt immer an der Grundlinie und ist bereit, in Aktion zu treten, sobald ein Foulspiel angezeigt wird. Das Wissen auch die gegnerischen Spieler, in deren Gehirne sich der gute alte „Mr. Whammy“, die Geheimwaffe der Brooklyn Nets, über die Jahre eingeschlichen hat.

Foto: AFP

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