WM in Japan und Omas Anruf: The Wagner Brothers, Folge 2
Franz und Moritz Wagner sind deutsche Basketball-Superstars: In ihrem NBA-Team, Orlando Magic, machen sie die Playoffs der amerikanischen Profiliga unsicher, mit der Nationalmannschaft machen sie deutschen Basketball so groß wie noch nie. All diese Schritte hat die neue ZDF-Dokuserie „The Wagner Brothers“ mitbegleitet, die wir uns selbstverständlich für euch angesehen haben.
Wodurch die Serie wohl am meisten besticht, ist die Nahbarkeit, die sie zu den beiden deutschen NBA-Stars aufbaut. Irgendwie hat man mehr das Gefühl den Videoblog einer Privatperson – eines Menschen wie Du und ich – mitzuverfolgen, als die Erfolgsgeschichte eines Sportlerstars. Auch, wenn Letzteres natürlich zutrifft: In Folge 2 der Doku-Serie „The Wagner Brothers“ wird der Weg der deutschen Nationalmannschaft in Japan bis hin zum letztendlichen Gewinn des Weltmeisterschaftstitels begleitet.
Anstatt jedoch nur die großen Plays der beiden DBB-Rekruten auf dem Court zu verfolgen – auch wenn die Highlights auf dem Court sicherlich nicht zu kurz kommen – geht es vor allem um die Momente abseits des Scheinwerferlichts in den Arenen. Wie fühlt es sich eigentlich an „als deutscher Junge ausversehen in der NBA zu landen“, um es wie Moritz zu formulieren?
Von Frust und Geburtstagen
Franz ist zu Beginn der zweiten Folge gerade in einer eher schwierigen Phase dieses Prozesses angekommen. Zu Beginn der WM in Japan hat er sich verletzt, ist bis auf Weiteres an die Seitenlinie gefesselt. Ohne ihn, den vielleicht besten Spieler des Teams, bangt das Nationalteam nun um das Weiterkommen, Franz selbst nimmt dies so sehr mit wie keinen anderen.
Da kommt es gerade Recht, dass mitten auf der Japanreise und im Weltmeisterrummel sein Geburtstag ansteht. Die Familie Wagner, denn Mutter Beate und Vater Axel sind stets mit von der Partie, wie einem durch die Doku bewusst wird, zieht also los und sucht sich ein schönes kleines Restaurant im Herzen Okinawas. Die gesamte DBB-Mannschaft ist natürlich mit von der Partie. Es wird viel gelacht. Der Druck, das eigene Land auswärts zu vertreten ist für einen Abend vergessen.
Ömchen ruft an
Genau das macht die besondere Magie dieser Miniserie aus. Im Spotlight stehen oft auch die Menschen neben dem Rampenlicht: Die Wegbegleiter, die Freunde. Jeder kann sich in die Momente hineinversetzen, in denen der Koffer für den Abflug wieder frisch nach Orlando zu schwer ist (wohl beschwert, durch eine Goldmedaille) und daher unter dem tadelnden aber auch amüsierten Blick der Mutter zigmal umgepackt werden muss. Oder als Oma („das Ömchen“) anruft und am Ende des Videoanrufs („ich höre euch, aber ich kann euch nicht sehen?!“) vergisst aufzulegen.
Die Serie ist eine einmalige Chance zweien unserer aktuell wohl am erfolgreichsten Nationalsportler so nahe zu kommen wie noch nie und daher absolut sehenswert.
Fotos: AFP